09.01.2020 – Kategorie:
Wie Häuser aus dem 3D-Drucker armen Familien zugute kommen
Die robusten Wohnungen im mexikanischen Gliedstaat Tabasco sind für ortsansässige Familien gedacht, die derzeit unter ärmlichen Verhältnissen in notdürftigen, unsicheren Unterkünften leben. Alles in allem soll die Gemeinschaft schließlich etwa 50 3D-gedruckte Häuser umfassen.
New Story, eine Nonprofit-Organisation, die sich dem Kampf gegen die Obdachlosigkeit verschrieben hat, präsentiert die ersten Häuser aus dem 3D-Drucker für eine neue Gemeinde in Mexiko.
Die robusten, rund 46 m² umfassenden Wohnungen hat ICON, ein Anbieter von Bautechnologie, der mit 3D-Druck, Robotik und neuartigen Werkstoffen experimentiert und arbeitet, über mehrere Tage hinweg in jeweils rund 24 Stunden Druckzeit erstellt. Für die Funktionalität der Häuser und Wohnungen zeichnet Échale verantwortlich, der Nonprofit-Partner von New Story in Mexiko.
Die robusten Wohnungen in Tabasco, Mexiko, werden ortsansässigen Familien zugutekommen, die derzeit unter ärmlichen Verhältnissen in notdürftigen, unsicheren Unterkünften zubringen müssen. Alles in allem soll die Gemeinschaft schließlich etwa 50 3D-gedruckte Häuser umfassen.
Drucker für raue Umgebungen
Nach 18 Monaten Planung haben New Story und ICON die ersten beiden Häuser aus dem 3D-Drucker in diesem abgelegenen Teil Mexikos vollendet. Der dafür genutzte 3D-Drucker, Vulcan II, ist darauf ausgelegt, auch unter den für ländliche Gegenden üblichen Beschränkungen zu funktionieren, doch die Reise hat sich als beschwerlich herausgestellt. Die Stromversorgung kann unzuverlässig sein, und Sturzregen hat nicht selten die Zufahrtswege zur Baustelle überflutet. Der Drucker, der die Wohnungsnot lindern helfen soll, ist der erste seiner Art.
Die 3D-gedruckten Kleinhäuser verfügen über zwei Schlafzimmer, ein Wohnzimmer, Küche und Bad. Die designierten Bewohner haben sich am Design beteiligt, so dass die speziellen Bedürfnisse der Gemeinschaft sich darin wiederfinden. Weil die Gemeinde in einer erdbebengefährdeten Zone liegt, wurden höhere Sicherheitsstandards einschließlich robuster Fundamente angelegt und umgesetzt, so dass die Häuser mehrere Generationen überdauern können.
New Story ist eine Nonprofit-Organisation, die bedürftige Familien mit Obdach versorgt. Seit ihrer Gründung vor fünf Jahren hat sie mit traditionellen Verfahren in Haiti, El Salvador, Bolivien und Mexiko bereits mehr als 2‘700 Wohnungen für über 15‘000 Menschen errichtet. Seit 2018 haben die Mitarbeiter von New Story tausende Arbeitsstunden und Millionen von US-Dollar in die Entwicklung neuer Technologien und in die Forschung gesteckt, um Häuser besser und schneller zu bauen.
Häuser aus dem 3D-Drucker: Schneller helfen, Qualität verbessern
Die Partnerschaft mit ICON und der 3D-Druck erlauben es New Story, mehr Familien schneller zu helfen, während sich gleichzeitig Qualität und Design-Flexibilität verbessern. Das Entwicklungsprojekt soll den Bausektor als Ganzes beeinflussen. Durch die Technologie, die Software und die aktuellen Werkstoffe lernt das Team schrittweise, und kann die so gewonnenen Erfahrungen mit anderen Nonprofit-Organisationen und Behörden teilen.
Die Familien, mehrheitlich aus der indigenen Bevölkerung, die bei Regierungsprogrammen früher oft leer ausgingen, wurden vorher entsprechend ihrer finanziellen und physischen Notlage ausgewählt, und sie werden, sobald die Gemeinde komplett errichtet ist, in die neuen Wohnungen einziehen. Das mittlere Haushaltseinkommen beläuft sich auf 76,50 US-Dollar im Monat, was auch im gesamt-mexikanischen Vergleich sehr wenig ist. 74 Prozent der Familien fühlten sich in ihrer aktuellen Situation nicht sicher.
Über die Partnerschaft mit den lokalen Behörden soll die 3D-gedruckte Siedlung zum Teil eines größeren Plans für die städtische Region werden. Den Familien stehen Grünflächen, Parks und kommunale Einrichtungen offen, und eine grundlegende Versorgung durch die lokale Verwaltung. Die Familien sind eingeladen, sich am Masterplan für die Region zu beteiligen.
Weitere Informationen: https://newstorycharity.org/
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