18.02.2018 – Kategorie: Branchen
Wenn der Wald in die Stadt kommt
Wer baut das höchste Haus aus Holz? Um diesen Titel wetteifern derzeit die Architekten weltweit. Den Vogel schießt jedoch das japanische Unternehmen Sumitomo Forestry mit dem Plan eines 350 Meter hohen Holzgiganten ab. Aber bis es soweit ist, werden noch einige Jahre verstreichen.
Wer baut das höchste Haus aus Holz? Um diesen Titel wetteifern derzeit die Architekten weltweit. Den Vogel schießt jedoch das japanische Unternehmen Sumitomo Forestry ab, mit dem Plan eines 350 Meter hohen Holzgiganten. Aber bis es soweit ist, werden noch einige Jahre verstreichen.
Sumitomo Forestry plant ein 350 Meter hohes Hochhaus aus Holz für das Jahr 2041, das den 350. Jahrestag der Gründung des Geschäfts im Jahr 1691 markiert. Das japanische Unternehmen will umweltfreundliche, auf das Material Holz setzende Städte schaffen, die sich durch die Holzbauweise für Hochhäuser gleichsam in urbane Wälder verwandeln sollen.
Das Konzept W350 entstand hauptsächlich am Tsukuba Research-Institut und der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Sumitomo. Das Institut erweitert die Optionen der Holzbauweise in Form einer Roadmap für Zukunftstechnologien, die Bauverfahren, umweltfreundliche Technik und für Baumaterial geeignete Bäume einschließen.
Die Planungen
Das geplante Bauwerk soll in hybrider Bauweise aus Holz und Stahl entstehen, wobei der Löwenanteil von 90 Prozent auf Holz entfällt. In der vorgestellten Konstruktion kommen Stahlrahmen mit diagonalen Streben zum Einsatz, die in einer Struktur aus Säulen und Balken positioniert sind. Diese kombiniert Holz und Stahl, und soll das Bauwerk vor lateralen Krafteinwirkungen durch Erdbeben oder Sturm schützen. Um die vier Außenseiten des Gebäudes ziehen sich Balkons mit Grünpflanzen. Das Grün reicht vom Erdgeschoss über die Balkons bis zu den Spitze des Gebäudes und soll den Blick auf die Biodiversität einer urbanen Umgebung eröffnen. Das Interieur soll komplett aus Holz bestehen. Nikken Sekkei Ltd. hat das Design mitgeprägt.
Baudaten:
- Höhe: 350 Meter
- Geschosse über Grund: 70
- Verwendung: Detailhandel, Büros, Hotels Wohnungen
- Architekten: Nikken Sekkei Ltd.
- Bauraum: 455‘000 m³ (6‘500 m²× 70 Geschosse)
- Holzvolumen: 185‘000 m³, das entspricht 8‘000 Holzhäusern von Sumitomo Forestry
- Bauweise: Holz und Stahl, innen nur Holz
- Baukosten geschätzt: ca. 600 Milliarden Yen, ca. 4,5 Milliarden Euro und damit mehr als doppelt soviel wie ein konventionell errichtetes Hochhaus.
Ziele und erhoffte Vorteile von W350
- Städte sollen sich in Wälder verwandeln
- Verwendung von Holz bedeutet, dass mehr Kohlenstoff fixiert wird, äquivalent 100‘000 Tonnen CO2.
- der Werkstoff muss nicht importiert werden. Die japanischen Holzressourcen wachsen von Jahr zu Jahr.
- Die Nachfrage führt zu besserer Pflege der Wälder und zur Aufforstung
- Holz ist weiter verwendbar
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