21.01.2021 – Kategorie: Bauphysik
Was Unterflursysteme zu Vermittlern zwischen den Gewerken macht
Mehr Übersichtlichkeit, bessere Sicherheit und Brandschutz sind wichtige Vorteile von Unterflursystemen. Was es beim Einbau zu beachten gilt.
- Bei fachgerechter und vorausschauender Planung erhöhen Unterflursysteme die Qualität aller Bauleistungen und integrieren sich perfekt in das Raumkonzept.
- Sie können damit zu Mediatoren zwischen den Gewerken werden.
- Wenn alle Kabel im Boden geführt werden, ist auch Schluss mit dem Kabelsalat.
Beim Einbau von Unterflursystemen (UFS) muss einiges beachten werden. Das geht mit dem Start des Bauvorhabens los. So dürfen Unterflursysteme nur auf besenreinen und in den Bautoleranzen nach DIN 18202 abgenommenen Rohbaudecken eingesetzt werden. Zudem müssen sowohl ein genehmigter sowie vermaßter Verlegeplan als auch der genaue Meterriss als Bezugspunkt für die entsprechende Estrichhöhe vorhanden sein.
Nach dem Rohbau wird der Untergrund für den Fußboden erstellt. Robustheit, hervorragende Bearbeitungsfähigkeit, Gestaltungsfreiheit, Langlebigkeit und der verbesserte Schallschutz sprechen für Estrich. Allerdings benötigt das UFS eine Mindest-Estrich-Überdeckung von 35 Millimetern für die Statik. Hier sollte sich der Planer gut mit dem Statiker und dem Estrichbauer abstimmen. Systemböden dagegen sind aufgeständerte Bodenkonstruktionen. Der Hohlraum zwischen Tragschicht und Rohdecke kann flexibel zur Installation von Daten- und Stromversorgung sowie von Ver- und Entsorgungsleitungen genutzt werden. Daher kommen Systemböden häufig in Bürogebäuden zum Einsatz. Weil UFS Verkehrslasten ausgesetzt sind, müssen sie den Anforderungen der DIN EN 50085 (europaweite Norm für Kabelmanagementsysteme) entsprechen. Es ist zu empfehlen, ausschließlich Produkte mit VDE-Prüfzeichen zu verwenden.
Unterflursysteme mit viel Flexibilität
Unstimmigkeiten zwischen den Gewerken kommen auf der Baustelle immer mal wieder vor. Daher ist es ratsam, auf Unterflursysteme zurückzugreifen, die gut auf Maßtoleranzen eingehen können und bei Änderungen ein Maximum an Flexibilität bieten. Dabei können UFS die Aufgabe des Mediators zwischen den Gewerken übernehmen. Das UFS muss zudem ausreichend Platz zur Installation bieten. „Zwischen 90 und 150 Millimeter vom Rohboden bis zum Fertigfußboden werden für den Aufbau einer komfortablen und einwandfreien Datenübertragung beziehungsweise Stromversorgung benötigt“, weiß Nadine Fabini, Produktmanagerin für Unterflursysteme bei der PUK Group.
Der Einsatz von Schalungskörpern als verlorene Schalung empfiehlt sich insbesondere in Gebäuden mit vielen Einheiten und unterschiedlichen Bodenniveaus. Dadurch kann der Estrich ohne Nivellierungsarbeiten aufgebracht werden. Nach dem Aushärten des Estrichs werden die Schalungskörper einfach entnommen und die Einheiten zur Stromversorgung können eingesetzt werden. Innovative Schalungskörper bietet beispielsweise die PUK Group (PohlCon: Vertrieb) an.
Estrich und Einbauten müssen nach DIN 18 560 mit einer Entkopplungsfuge von zwei Millimetern getrennt werden. Dies dient nicht nur der Verringerung der Trittschallübertragung, es wird auch der Rissbildung entgegengewirkt.
Übersichtlichkeit, Sicherheit und Brandschutz
Mehr Übersichtlichkeit, bessere Sicherheit und Brandschutz sind wichtige Vorteile von Unterflursystemen. Sie lassen sich aber auch an das Raumdesign anpassen – zum Beispiel mit Hilfe überschleifbarer Schalungskörper oder trittstabiler und formschöner Roste, die in vielen Farben erhältlich sind. Der neue estrichbündige Bürstenkanal von PUK ermöglicht eine dezente horizontale Leitungsführung auch quer durch den Raum. Zudem bieten UFS-Hersteller verschiedene Materialausführungen an: Edelstahl, Kunststoff oder Messing. Eine Belegung mit Bodenbelag ist ebenso möglich wie ohne — durch edelstahlplane Einheiten.
Weitere Informationen unter www.pohlcon.com
Erfahren Sie hier mehr darüber, was Carbonbeton in der Fußbodensanierung leistet.
Lesen Sie auch: „PlanSiG: Öffentliche Beteiligung bei Bauvorhaben weiterhin digital möglich“
Teilen Sie die Meldung „Was Unterflursysteme zu Vermittlern zwischen den Gewerken macht“ mit Ihren Kontakten: