27.02.2023 – Kategorie: Projekt- und Kostenmanagement
Wann wird das Projekt zum Margenkiller? So lassen sich verlustbringende Verträge vermeiden
Aviv Leibovici vom Bautechnologie-Start-up Buildots, erklärt, was die Margenkiller am Bau sind und wie sie sich verlustbringende Verträge vemeiden lassen.
- Jeder Bauunternehmer wäre überglücklich, wenn er verlustbringende Verträge loswerden könnte.
- Im Allgemeinen haben Verantwortliche immer ein oder zwei Verträge, die schlecht laufen.
- Nicht nur destruktive Projekte gilt es, zu vermeiden, sondern auch die guten kritisch zu analysieren.
- Aviv Leibovici, CPO und Mitbegründer des Bautechnologie-Startups Buildots, erklärt, warum Unternehmen die Margen oft zu niedrig ansetzen, was Margenkiller sind und wie Daten Unternehmen vor unangenehmen Projektergebnissen schützen können.
Wenn Fehler auftreten, sind sie meist schwerwiegend. Wenn sie sich häufen, macht das die Verträge kompliziert. Aviv Leibovici, CPO und Mitbegründer des Bautechnologie-Start-ups Buildots, erklärt, warum Margen oft zu niedrig angesetzt werden, was Margenkiller sind und wie Daten Unternehmen vor unangenehmen Projektergebnissen schützen können.
Die Kalkulation für ein Bauprojekt im Voraus ist eine Wissenschaft für sich. Sobald sie steht, werden Projektmargen hinzugefügt, die nach Ansicht der für den Planungsprozess in den Bauunternehmen Verantwortlichen entscheidend für den Gewinn des Auftrags sein können. Sobald das Projekt jedoch gesichert ist, ist jede Verbesserung der Marge begrenzt, und alles, was passiert, führt zu einem Gewinnrückgang. Die Gewinnspannen hängen von der Konjunktur ab und davon, mit wem man im Wettbewerb steht. Letztlich geht es um den Cashflow, und der ist bei einem Bauprojekt am schwersten vorherzusagen.
Was Verträge kompliziert macht
Ein Auge auf den Projektfortschritt zu haben, kann also den Unterschied zwischen dem Gewinn eines Unternehmens und der Ineffizienz ausmachen. Was auch immer die Gründe sein mögen, sie werden alle durch dieselbe Sache gelöst. „Der aktuelle Projektstatus und die absoluten Daten geben Aufschluss über eventuelle Projektverzögerungen“, sagt Aviv Leibovici. Nach Ansicht des Experten sind Transparenz und ein Verständnis für Berichte mit Daten, die genau zeigen, was vor Ort passiert, unerlässlich.
Aus diesem Grund hat Leibovici Buildots entwickelt: „Das Baugewerbe musste in der Lage sein, ständig durch Wände und in Gebäude hineinzusehen. Es brauchte intelligente, vorausschauende, kohärente und vernetzte Daten: Fortschrittliche KI und Integrationen, die Fehler, Verzögerungen und kostspielige Fehler vermeiden. Es brauchte eine Technologie, die jedem ein Gefühl der Sicherheit gibt“, so Leibovici. Innerhalb von vier Jahren wuchs das Unternehmen von drei Mitbegründern auf über 200 Mitarbeiter auf drei Kontinenten, die alle durch dieselbe Vision verbunden sind: Verbindung macht alles besser, jeden stärker und bringt die Branche voran.
Wird das Projekt zum Margenkiller?
„Viele Probleme in der Branche sind auf unvollständige Planung zurückzuführen. Einer der großen Vorteile von Buildots ist, dass die Notwendigkeit einer detaillierteren Planung früher erkannt wird“, betont Aviv Leibovici. Wenn man erst einmal einen vorläufigen Entwurf hat, werden Unternehmen bei der Beschaffung in der Lieferkette immer in Verzug geraten, weil sie genau wissen müssen, wofür sie einen Vertrag abschließen. Wenn ein wichtiger Partner in der Lieferkette ausfällt, wirkt sich das auf das Projekt aus. Und die Abläufe geraten ins Stocken. Der Elektriker hätte zwei Monate früher anfangen sollen, konnte aber nicht, weil die Arbeiten noch nicht abgeschlossen waren. Er hält den Verputzer auf, usw.
Geplante falsche Hoffnung: Daten geben Aufschluss
Vor allem bei Wohnbauprojekten kommt es schnell zu Verzögerungen ab der Hälfte der Laufzeit. Das liegt in der Regel daran, dass man sich ein Projekt ansieht und feststellt, dass die Ressourcen dort zu verdoppeln sind. Die Subunternehmer stellen dann die zusätzlichen Arbeitskräfte und Ressourcen zur Verfügung. Am Ende wartet eine saftige Rechnung auf den Auftraggeber. Dies führt häufig zu Reklamationen — ein weiteres großes Hindernis für die Gewinnspannen im Baugewerbe.
Letztendlich muss der Hauptauftragnehmer die Rechnung bezahlen. Daten und Analysen, die aufzeigen, wo es Abweichungen vom ursprünglichen Plan gab, sind ein entscheidender Faktor: „Letztlich helfen Systeme den Mitarbeitern, Fehler zu vermeiden“, weiß Aviv Leibovici, und fährt fort: „Es kann sein, dass der ursprüngliche Plan grundsätzlich fehlerhaft war oder sich im Laufe des Prozesses etwas geändert hat, was zu einer längeren Dauer geführt hat. In jedem Fall sind genaue, mit Zeitstempeln versehene Daten der Weg, um dem Problem auf den Grund zu gehen und die Ursache zu finden.“ Technologisch fortschrittliche Auftragnehmer haben mehr Klarheit und Kontrolle. Diejenigen, die das Projektrisiko besser kontrollieren können, erzielen auch bessere Projektergebnisse.
Bessere Sichtbarkeit und Kontrolle vor Ort
Transparenz und ein Verständnis für Berichte mit Daten, die zeigen, was auf der Baustelle passiert, sind nach Ansicht von Leibovici erfolgversprechend und unerlässlich. Während des gesamten Bauprojekts müssen aktuelle Fortschrittsentwicklungen verfügbar sein. Man muss zudem darauf vertrauen können, dass die Informationen transparent und zuverlässig sind. So lassen sich fundierte, datengestützte Entscheidungen treffen. Margenkiller lassen sich vermeiden, und man hat die Kontrolle über das Portfolio.
Weitere Informationen: https://buildots.com/
Erfahren Sie hier mehr darüber, wie sich Fortschrittsberichte mit künstlicher Intelligenz automatisieren lassen.
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