12.07.2023 – Kategorie: Bauphysik

Vom Rückbau bis zur Baugrube mit geothermisch aktivierten Elementen

Baugrube mit geothermisch aktivierten ElementenQuelle: Bauer Gruppe

Das ehemalige Gelände der Textilfirma Lodenfrey verwandelt sich in einen modernen Businesspark. Um eine neue Gewerbeimmobilie zu errichten, bündelten die Bauer Resources GmbH und die Bauer Spezialtiefbau GmbH ihre Kräfte: Angefangen beim Rückbau der letzten Überbleibsel der Textilproduktion und dem Baugrubenaushub über den Tiefbau bis hin zum Thema Energie.

  • Im Münchener Stadtteil Schwabing entsteht aktuell eine neue Gewerbeimmobilie.
  • Vom Rückbau und dem Aushub der Baugrube über den Tiefbau bis hin zum Thema Energie erstreckt sich dabei die Kompetenz der Bauer Resources GmbH und der Bauer Spezialtiefbau GmbH.

35’000 m² Fläche, und fast kein Stein blieb auf dem anderen. Die meisten Gebäude auf dem Areal in München-Schwabing wurden umgenutzt oder teilweise zurückgebaut. Nur die alten Wollhallen und ein Garagenkomplex im nördlichen Bereich des Lodenfrey-Parks erinnern noch an alte Zeiten – aber mittlerweile auch nicht mehr. Das ehemalige Gelände der Textilfirma Lodenfrey verwandelte sich nach der Verlagerung der Produktion in den 1980er Jahren Stück für Stück in einen modernen Businesspark.

Nun weicht auch der letzte Rest der alten Textilproduktionsstätte. Wo früher Seidenstoffe, Satin, Samt und Loden gelagert wurden, soll bald ein moderner und zukunftsweisender Neubau das Campusareal bereichern: das Haus K. Um die neue Gewerbeimmobilie zu errichten, bündelten die Bauer Resources GmbH und die Bauer Spezialtiefbau GmbH ihre Kräfte. Angefangen beim Rückbau und dem Baugrubenaushub über den Tiefbau bis hin zum Thema Energie.

Abriss ohne Aufriss

Im September 2022 ging es mit dem Abriss los. Doch wie rückt man solchen Industriebauten zu Leibe? Ganz einfach: mit Profis vom Fach. Oberbauleiter Jan Uhlig und Polier Erwin Resch vom Bereich Bauer Umwelt der Bauer Resources GmbH sind bei Rückbau-Projekten immer dabei und bringen ihr Insider-Wissen mit ein, beispielsweise zu Hinterlassenschaften im Boden und Gebäuden. Auch bei der ehemaligen Produktionsstätte wurde erstmal entrümpelt und schadstoffhaltige Materialien entfernt – darunter asbesthaltige Dachpappe, belastetes Holz und gefährliches Dämmmaterial. Der anschließende Abbruch war für die Mannschaft vor Ort ein Klacks. Denn mit großen Geräten zerlegte man Schritt für Schritt die Gebäude zerlegt und baute dabei rund 35’000 m³ umbauten Raum zurück.

„Natürlich geht das nicht völlig geräuschlos vonstatten“, erklärt Maschinist Bernhard Friedrich vom Bereich Bauer Umwelt. „Mit viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl kann man aber auch mit einem Abbruchbagger im innerstädtischen Bereich vergleichsweise lärmarm arbeiten – und das beherrschen wir ebenso im Effeff wie den problemlosen Abtransport des Abbruchmaterials.“

Hand in Hand zur Baugrube

Nach dem Abriss der Gebäude nahmen Jan Uhlig und sein Team den Voraushub der Baugrube in Angriff. Für den Tiefbau rückten die Kollegen von Bauer Spezialtiefbau an, denn wie immer hieß es: Sicherheit geht vor. Da eine 8 m tiefe Baugrube herzustellen war, wurden zur Sicherung 3’000 m² Mixed-in-Place-Wand (MIP) ausgeführt. Diese galt es, mit rund 84 Ankern rückzuverankern und 84 MIP-Trägern für die geothermische Aktivierung vorzubereiten. Zusätzlich brachten die Spezialtiefbauer 6 m lange GEWI-Pfähle für die Auftriebssicherung der 2’500 m² großen Bodenplatte in die Erde ein. Parallel dazu arbeitete das Bauer Resources-Team am weiteren Aushub der Baugrube inklusive Wasserhaltung.

Am Ende der gesamten Arbeiten wurden etwa 18’000 m³ Aushubmaterial bewegt und ordnungsgemäß entsorgt – insgesamt ein enormer Aufwand. Doch durch die Teamarbeit, langjährige Erfahrung und enge Abstimmung griffen Rückbau, Aushub und Tiefbau nahtlos ineinander. „Das besondere an unserem Konzept ist die Komplettlösung aus einer Hand. Wir erledigen alles auf und unter der Erde bis zur schlüsselfertigen Baugrube“, betont Jan Uhlig. „Das bringt maximale Effizienz und zahlt sich für unsere Kunden unterm Strich aus.“

Geothermie als grüne Krönung

Auch nach den Hauptarbeiten folgte eine anspruchsvolle Projektphase: die geothermische Aktivierung der MIP-Wand und der Bodenplatte. Die Experten von Bauer Resources verlegten dafür mehr als 5 km Rohrleitungen auf der Baugrubensohle – ein echter Knochenjob. Seitdem pausiert die Baustelle, bis der Rohbau und das erste Untergeschoss fertiggestellt sind. Erst dann lassen sich mittels eines Thermal-Response-Tests die Wärmeleitfähigkeit des Erdreichs bestimmen, die Verteilereinheiten montieren und die geothermische Wärme- und Kälteversorgungsanlage mit einer Leistung von ca. 100 kW in Betrieb nehmen.

Bild oben: Mehr als 5 km Rohrleitungen verlegte man auf der Sohle der Baugrube. Bild: Bauer Gruppe

Weitere Informationen: https://www.bauer.de/bre/company/

Erfahren Sie hier mehr über eine Kooperation zur Entwicklung digitaler Baustellen.

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