03.11.2022 – Kategorie: Bauprojekte

Verglasung: So gelingt Energieeffizienz für Balkon und Fassade

VerglasungQuelle: Lumon Deutschland GmbH

Energiekosten reduzieren und damit Treibhausemissionen zu senken, ist aktueller denn je in der momentanen Zeit. Da gibt es viele Möglichkeiten am Bau. Etwa verglaste Außenbereiche, mit denen sich laut Studien allein in Deutschland rund 8,2 Prozent Energie einsparen ließe. Auch Gebäude aus den 1960er- und -70er Jahren wären mit einer nachträglichen Verglasung erheblich nachhaltiger.

Bereits 2010 untersuchte Kimmo Hilliaho an der finnischen TU in Tampere die Energieeffekte von Balkonverglasungen für Lumon, Spezialist für die Verglasung von Balkonen, Loggien und Terrassen. Dabei verglich man den Heizenergieverbrauch verglaster und offener Balkone anhand von Feldmessungen und Computersimulationen miteinander. Auch Aspekte wie Balkontyp, Art der Wärmedämmung und die Auswirkung von Himmelsrichtungen auf die Temperaturen wurden in der umfangreichen Studie berücksichtigt.

Studie unterstreicht Vorteile von Verglasung

Heraus kam, dass sich durch Verglasungen durchschnittlich rund 548 kWh pro Jahr einsparen ließen. Denn je nach Lage und Jahreszeit wird es auf solchen Balkonen etwa zwei bis 15 Grad wärmer als die jeweilige Außenluft misst. Besonders, wenn die Balkone nach Süden ausgerichtet sind, erwärmen sich im Frühjahr und Herbst auch die angrenzenden Räume mit und man muss weniger heizen. Zudem sind die Balkone durch den gläsernen Schutz weniger der Witterung ausgesetzt, da sich so eine belüftete Pufferzone zwischen Außen- und Innenbereichen bildet. So wirken die Lumon-Systeme wie Wärmepuffer, in etwa vergleichbar mit einer üblichen Dämmung von zehn Zentimetern.

Wie Referenzberechnungen belegen, lassen sich die finnischen Ergebnisse gut auf deutsche Wohnverhältnisse übertragen. Die Analyse von Berliner Wohngebäuden ergab eine Energieeinsparung durch den Einsatz von Balkonverglasungen zwischen 5,6 und 12 Prozent, was einem Mittelwert von 8,2 Prozent entspricht.

Verglasung
Lumon-Balkonverglasung, Wohnhaus Frankfurt, Bild: Lumon Deutschland GmbH

Um Heizkosten zu sparen, können Bewohner die Temperatur in ihren Räumen hinter den verglasten Balkonen also um durchschnittlich ein Grad senken. Wobei sich die Ergebnisse je nach Balkonform unterscheiden: So erzielten innenliegende Balkone und Loggien bessere Werte als außenliegende L- oder U-förmige. Und da bei Balkonen mit Südausrichtung die Sonnenwärme am höchsten ist, lässt sich hier auch am meisten sparen. Für die Energiebilanz ist es optimal, wenn die Verglasungen in der kalten Jahreszeit weitgehend geschlossen bleiben und die Belüftung der angrenzenden Räume über die Balkone erfolgt. Denn so ist die frische Luft bereits angewärmt und die Räume kühlen nicht unnötig ab, was ebenfalls dazu beiträgt, Heizenergie zu sparen.

Wie effektiv verglaste Balkone wirken, hängt vor allem von den Temperaturen dort ab. Die werden neben dem Wetter maßgeblich vom Alter des Gebäudes beeinflusst. Je älter es ist, desto stärker nimmt der verglaste Balkon den Wärmeverlust von innen auf.

Der Verglasungsschutz wirkt nicht nur in kalten Wintern als Wärmespeicher, sondern auch im Sommer. Damit es dann nicht zu warm wird, können die Scheiben dank des flexiblen Systems einfach offenbleiben. Zudem lässt sich ein angenehmes Klima durch regelmäßiges Lüften und den Einsatz von Lumon-Sonnenschutzplissees erzielen. Die sind maßgefertigt und lassen sich auch nachträglich anbringen.

CO2-Emissionen reduzieren durch die richtige Verglasung

Durch Lumon-Verglasungen lassen sich mehr Treibhausemissionen reduzieren als durch die Herstellung entstehen, ergab die finnische Studie.

Zugrunde lag eine 60 qm große Wohnung, bei der sich dank Balkonverglasung 84,3 kg CO2e pro Jahr einsparen lassen. Insgesamt ermittelte man eine durchschnittliche Ersparnis von 548 kWh. Die CO2-Bilanz ist damit nach etwa vier Jahren ausgeglichen – wobei eine Balkonverglasung mit zirka 30 Jahren eine deutlich höhere Lebensdauer hat. Den größten Anteil am CO2-Fußabdruck haben dabei die Materialien, vor allem das eingesetzte Glas. Lumon stellt seine Systeme zu 95 Prozent aus Glas und Aluminium her, also aus nahezu vollständig recycelbaren Rohstoffen. Um den Fußabdruck weiter zu reduzieren, will man daher in Zukunft den Anteil recycelten Glases steigern.

Ein weiterer Umwelt­aspekt ist eine passgenaue Fertigung. Lu­mon-Balkonverglasungen werden individuell nach Auftragseingang gefertigt. Daher wird nichts auf Lager produziert, das dann womöglich später wieder zu entsorgen wäre. Die durch Herstellung, Transport und Montage entstehenden Umweltbelastungen sind dank der hohen Energieeinsparungen durch die Balkonverglasung innerhalb von rund vier Jahren ausgeglichen. Abfälle, die während der Produktion entstehen, werden fast komplett wiederverwertet und auch das Verpackungsmaterial nach Verwendung erneut genutzt.

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Balkonverglasungen sorgen für Behaglichkeit und sparen Energie, Bild: Lumon Deutschland GmbH

Besserer Fassadenschutz

Balkonverglasungen schützen die Bausubstanz eines Gebäudes und reduzierenden den Renovierungs- und Sanierungsbedarf. So ergeben sich weitere Vorteile für die Umwelt auch aus dem geringeren Sanierungsaufwand der dahinterliegenden Fassade.

Ein weiterer Pluspunkt ist die Langlebigkeit der Balkonverglasung: Die Lebensdauer bei einem verglasten Balkon beträgt je nach Wartung 60 bis 130 Jahre, bei einem offenen dagegen oft nur 35 Jahre. Dadurch werden auch auf lange Sicht weniger Materialien verbraucht.

Die Verglasung von Balkonen sorgt somit nicht nur für mehr Wohnkomfort und eine elegante Optik der Fassade – sie trägt auch zu Energieeinsparung, Umweltschutz und Kostenersparnis bei, ob bei Neubauten oder in Sanierungsprojekten.

Von Andreas Karst.

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