24.05.2023 – Kategorie: Projekt- und Kostenmanagement

Umfrage zum Immobilienmarkt: Was die Gebäudebewertung immer stärker beeinflusst

Expertenpane Immobilienmarkt: Umfrage des BBSRQuelle: Marc Bode/stock.adobe.com

Expertenpanel Immobilienmarkt: Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung BBSR veröffentlicht die Ergebnisse seiner Online-Umfrage.

  • Die energetische Beschaffenheit eines Gebäudes hängt unter anderem von der Bauart, dem Wärmeschutz und der Art der Heizung ab.
  • Sie wird nach Ansicht von Fachleuten für den Immobilienmarkt künftig den Kaufpreis einer Immobilie deutlich stärker als bisher beeinflussen.
  • Das geht aus dem Expertenpanel Immobilienmarkt hervor,.
  • Dazu hat das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung BBSR 240 Expertinnen und Experten aus den Bereichen Wohnen, Logistik, Einzelhandel und Büro online befragte.

Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung BBSR veröffentlicht erste Ergebnisse seiner Online-Umfrage zum Immobilienmarkt. 90 % der Fachleute stimmen der Aussage zu, dass die energetischen Merkmale eines Gebäudes seinen Kaufpreis zunehmend beeinflussen werden. Dabei macht es nur einen geringen Unterschied, ob die Teilnehmenden im Wohnungs- oder in einem der Wirtschaftsimmobiliensegmente tätig sind. Gleichzeitig hält lediglich ein Fünftel der Befragten die energetischen Merkmale eines Gebäudes im derzeitigen Marktwert bereits für gut eingepreist.

Pessimistisch schätzen die Fachleute die Bereitschaft der Immobilieneigentümer ein, in die energetische Modernisierung eines Gebäudes zu investieren: Eine deutliche Mehrheit (71 %) rechnet in der aktuellen Situation nicht damit, dass Immobilieneigentümer genügend in bauliche Maßnahmen investieren werden, um die Energiesparziele im Gebäudesektor zu erreichen. 72 % widersprechen zudem der These, dass es genügend politische Anreize und Maßnahmen gibt, um Besitzer zu Energieeinsparmaßnahmen zu motivieren. Nur 14 % unterstützen diese Aussage.

Quelle: BBSRQuelle: BBSR

Investitionsbremse Hypothekenzinsen

Als aktuell größtes Problem für Immobilieninvestitionen sehen die Branchenakteure die Entwicklung der Hypothekenzinsen (77 %). Ein deutlich geringerer Anteil der Befragten (55 %) sieht die Entwicklung der Inflation (inkl. Energiekosten) als derzeit größtes Investitionshemmnis an. 56 % der Befragten gehen davon aus, dass sich der Käufermarkt für Wohneigentum entsprechend drastisch verkleinern wird. Die Nachfrage nach Wohnimmobilien wird sich nach Einschätzung einer Mehrheit (53 %) in günstigere Segmente verlagern.

„Die Ergebnisse unserer Befragung zeigen die großen Herausforderungen, vor denen die Märkte durch sich überlagernde Krisen stehen: Zum einen scheint sich eine Lücke aufzutun zwischen den Bedarfen im Sinne des Klimaschutzes und der notwendigen Investitionspraxis. Zum anderen zeigt sich, dass in der Immobilienwertermittlungspraxis aufgrund noch fehlender geeigneter Daten zu energetischen Eigenschaften von Gebäuden die konkreten Preiseffekte in der Regel noch nicht hinreichend ermittelt werden können.“

BBSR-Immobilienmarktexpertin Eva Katharina Neubrand.

Das Expertenpanel Immobilienmarkt

Das BBSR holt seit 2012 aktuelle Markteinschätzungen der Immobilienbranche mit seiner Online-Befragung „BBSR-Expertenpanel Immobilienmarkt“ ein. Ein ausgewählter Kreis an Marktexpertinnen und -experten aus den unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen des deutschen Immobilienmarkts wird darin zu Themen der Wohn- und Wirtschaftsimmobilien befragt. Im Vordergrund der Befragung stehen dabei die subjektive Markteinschätzung und die eigene Erfahrung. Das BBSR-Expertenpanel ist Baustein der laufenden Immobilienmarktbeobachtung des Instituts und wird im Auftrag des BMWSB jährlich durchgeführt. Die aktuelle Befragung fand zwischen dem 15. Dezember 2022 und dem 22. Januar 2023 statt.

Weitere Informationen: https://www.bbsr.bund.de/

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