09.12.2022 – Kategorie: Projekt- und Kostenmanagement

Transportsystem: Selbstkletternd ganz nach oben!

TransportsystemQuelle: Schindler

Schindler hat mehrere Aktualisierungen für seinen Climb Lift angekündigt und Daten veröffentlicht, welche die Effektivität des Systems unterstreichen. Dabei handelt es sich um ein selbstkletterndes, vertikales Transportsystem, das im Hochhausbau für den Transport von Personen und Gütern nutzbar ist.

Bisher wurde das Transportsystem Climb Lift von Schindler in mehr als 170 Aufzügen eingebaut. Weitere Lieferungen sind geplant, da Bauunternehmen und Bauherren die höhere Geschwindigkeit und Produktivität, die das System verspricht, zu schätzen wissen. Stefan Weber, Head Large Projects Operations bei Schindler, sagte: „Unser ursprünglicher Schindler Climb Lift ist über ­20 Jahre alt, aber in dieser Zeit haben wir zahlreiche Verbesserungen eingeführt, und er wird immer besser. Die von uns veröffentlichten Daten, die aus realen Projekten stammen, zeigen die Effizienzgewinne, die unser Schindler Climb Lift erzielen kann.“ Er ermögliche nicht nur einen früheren Abschluss der Arbeiten insgesamt, sondern auch ein früheres Schließen der Fassade während der Bauphase. Dadurch können Bauherren die Flächen viel früher vermieten, als es sonst möglich sei.

Designverbesserungen beim Transportsystem

Weil Bauherren und Baufirmen die Effizienz ihrer Projekte stetig steigern wollen, hat Schindler seine Lösung erheblich erweitert, vor allem um die Kompatibilität mit dem Schindler 5500, zusätzlich zum größeren Schindler 7000. Durch die Kombination mit dem Schindler 5500 eignet sich das Produkt nun auch für kleinere Gebäude bis zu 150 Metern. Das prädestiniert die Lösung für maschinenraumlose (MRL) Aufzugsanwendungen. Es handelt sich dabei um ein vereinfachtes Design, das keine Hebebühne benötigt. In punkto Geschwindigkeit und Effizienz bietet es dieselben Vorteile wie der größere Schindler 7000 Climb Lift, ist aber leichter und einfacher zu installieren. Außerdem ist das Design der Lösung stärker standardisiert, was sie zu einer kosteneffizienten Lösung macht.

Schindler hat auch eine neue Konstruktionsoption eingeführt, die die Integration mit der Gebäudeschalung während der Bauarbeiten ermöglicht. Durch die Integration der Hebebühne und des Crash-Decks in die Schalung bleibt das gesamte System während des Baufortschritts näher an der Gebäudeoberkante. Dieses integrierte Konzept reduziert auch die Anzahl der Komponenten und anderer Materialien, während das „Springen“ (das Bewegen von einem Stockwerk zum nächsten) schneller und einfacher ist. Die erste Lieferung des Systems mit der integrierten Option wird für den Bau des Elbtowers in Hamburg, Deutschland, erfolgen.

Neben der Erweiterung der Produktlinie und der Einführung neuer Designelemente berichtet Schindler, dass seine Lösung die Zertifizierung für EN81-20, das EU-Baumusterprüfzertifikat, erhalten hat. Die Zertifizierung für A17.1, das ASME Design Review Certificate in den USA, wird voraussichtlich im September abgeschlossen sein.

Transportsystem
Stockholm, Norra Tornen (2 x Schindler 5500 Climb Lifts) Bild: Schindler

Schnelleres Arbeiten, größere Einsparungen

Der Anbieter geht davon aus, dass die erzielten Kosteneinsparungen bis zu fünf Prozent der gesamten Baukosten eines Hochhauses ausmachen können. Diese Einsparungen ergeben sich aus der geringeren Anzahl an Arbeitskräften aufgrund kürzerer Bauzeiten und den früheren Einnahmen der Bauherren durch die frühere Vermietung der Flächen. Diese Beschleunigung der Vermietung ist möglich, weil Schindler Climb Lift ein internes Transportsystem ist. Somit lässt sich die Fassade früher im Bau schließen – und das wäre bei Projekten mit externen Aufzügen nicht möglich.

Schindler Climb Lift befindet sich im Aufzugsschacht eines Hochhauses, so dass seine Effektivität bei der Beförderung von Personen und Material nicht von der Form des Gebäudes abhängt. Das heißt auch, dass sich die Bauarbeiten bei jedem Wetter weiterführen lassen. Diese beiden Eigenschaften bieten Produktivitätsvorteile gegenüber externen Aufzügen.

Zusätzlich zu den konstruktiven Vorteilen, die sich aus der Lage innerhalb des Gebäudes ergeben, ist auch der Unterschied in der Betriebsgeschwindigkeit bemerkenswert. Daten von Schindler, die auf realen Analysen von Projekten beruhen, zeigen, dass das System etwa fünfmal schneller fahren kann als ein typischer externer Aufzug: nämlich bis zu 5 m/s gegenüber 1 m/s bei einem externen Aufzug. Die Daten zeigen darüber hinaus, dass ein externer Aufzug in einer typischen Stunde bis zu 260 Personen befördern kann, während Schindler Climb Lift 600 Personen transportiert. Ebenso beträgt die durchschnittliche Last, die ein externer Aufzug befördert, 20.800 kg pro Stunde, während Schindler nach eigenen Angaben mit seiner Lösung auf 48.000 kg kommt.

„Wenn sich Arbeitsmethoden eingebürgert haben, zögern die Leute oft, sich zu ändern“, bemerkt Stefan Weber. „Aber bei Projekten, bei denen Schindler Climb Lift zum Einsatz kam, sind die Vorteile gegenüber herkömmlichen externen Hebezeugen bemerkenswert. Und immer mehr Immobilieninvestoren, Bauträger und Generalunternehmer zeigen Interesse.“

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Stefan Weber, Head Large Projects Operations bei Schindler. Bild: Schindler

Transportsystem: Interaktiv Kosten berechnen

Zusätzlich zu den Leistungsmerkmalen von Schindler Climb Lift hat der Hersteller auch einen Kosteneinsparungsrechner entwickelt, um die Auswirkungen auf die Gesamtkosten aufzuzeigen, die eine schnellere Beförderung von Personen und Gütern hat. Dieses einfach zu bedienende und interaktive Tool hat es vielen Kunden ermöglicht, die Vorteile des Systems vollständig zu verstehen, wobei sich das Interesse auch auf neue Märkte und verschiedene Gebäudeklassen erstreckt.

Mit dem Kosteneinsparungsrechner können die Kunden eine Reihe von Parametern eingeben (u. a. die Anzahl der Personen vor Ort, die Anzahl der Fahrten pro Tag, die Bauzeit und die Personalkosten) und sehen, welche Art von Einsparungen möglich sind. Die Zahlen können leicht angepasst werden, um die Planung verschiedener Szenarien zu ermöglichen und den Kunden bei der Auswahl ihrer optimalen Lösung zu helfen.

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