12.02.2021 – Kategorie: Bauprojekte
Tragfähige BIM-Projekte mit HiCAD erfolgreich realisieren
Ob Stahl-, Aluminium- oder Glasfassadenbau, die Metallica Stahl- und Fassadentechnik GmbH aus Wien betreut Projekte jeder Größenordnung: von der Planung und Produktion, bis hin zur Montage der Fassadenelemente. Die Umsetzung erfolgt durch Planungs-, Kalkulations- und Montageteams in Ungarn und Österreich. Im Einsatz sind die CAD-Software HiCAD und das PDM-System HELiOS von der Dortmunder ISD Group.
Begegnet sind sich Metallica und HiCAD-Spezialist ISD bereits 2016, auf einem BIM-Infotag in Linz. Denn BIM sei und bleibe zentrales Thema für den Fassadenbau, so Harald Gremsl, Konstruktionsleiter bei Metallica.
2D-/3D-Durchgängigkeit von HiCAD ist elementar
Als Fassadenbauer werde man dank BIM früh in die Planung eingebunden. Dafür mussten sie von 2D auf 3D umsteigen. Das 3D-Modell bietet realistische und vollständige Informationen. Durch BIM deckt man Kombinationsfehler unterschiedlichster Eingaben zeitnah auf und kann gezielt gegensteuern, um etwa Materialspezifikationen und Kosten zu integrieren, Zeitabläufe zu ergänzen oder Stückzahlen und Größen abzufragen.
Die 2D-/3D-Durchgängigkeit von HiCAD ist für den 51-Jährigen unverzichtbar, um gemeinsam an einem virtuellen Projekt in Echtzeit zu arbeiten: „Grundlage für unsere Planung ist das entworfene Gebäude im dreidimensionalen Raum. Jedes Element im Rahmen der 3D-Planung enthält ergänzende Informationen zu den Konstruktionszeichnungen. Das bisherige 2D-Modell hat jedoch nicht ausgedient. Schließlich enthält es Informationen, die eine Kontrolle des Bauwerks während der Nutzung ermöglichen. Gerade im Bereich der Metall-Glas-Fassaden bleibt 2D für uns noch länger von Bedeutung.“
HiCAD für Pfosten-Riegelfassade
Nach einer ISD-Demo und einem erfolgreich absolvierten Testprojekt hat man sich bei Metallica für HiCAD entschieden, eine branchenübergreifende CAD-Software speziell für Stahlkonstruktionen und Blechabwicklungen. Nach einem Hands-on-Seminar und einer viertägigen Schulung wurde die CAD-Software der ISD Group fest implementiert. Die Herausforderungen, die man mit HiCAD bewältigt hat und zukünftig noch bewältigen muss, lassen sich nicht mal eben an einer Hand abzählen: Sie reichen unter anderen von kompletten Gebäudehüllen, Lochfenstern und Fensterbändern über Pfosten-Riegelkonstruktionen mit Stahlaufsatzkonstruktionen, Elementfassaden und hinterlüfteten Fassaden bis zu Gewichtsschlosserarbeiten und Trapezblechen.
Ein gutes Beispiel für ein erfolgreich abgeschlossenes Projekt mit HiCAD ist die „Ganztägige Neue Mittelschule in Wien Stammersdorf“ (GTNMS): „Die bidirektionale LogiKal-3D-Schnittstelle in HiCAD ermöglichte unseren Konstrukteuren dabei den vollen Zugriff auf Spezialprofile für Fassaden, Lichtdächer, Fenster oder Türen aller gängigen Hersteller aus den LogiKal-Bibliotheken. Bauanschlüsse und Übergänge konnte man durch 3D-Schnittansichten fehlerfrei realisieren“, erklärt Harald Gremsl.
Außerdem lobt er die Feature-Funktion in HiCAD, mit der er die Konstruktionshistorie und damit jeden getätigten Arbeitsschritt an einem Bauteil nachvollziehen kann. Änderungskonstruktionen im Fassadenbau seien halt an der Tagesordnung, so Gremsl. „Ist in HiCAD die Feature-Technik einmal aktiviert, lassen sich alle Konstruktionsschritte in einem Protokoll festhalten. Nachträgliche Anpassungen sind schnell möglich, ohne lästige Designschritte zu wiederholen.“
HiCAD für die Elementfassade
Die 3D-Teilestruktur nach verschiedenen Kriterien zu filtern, um etwa gezielt nach Blechen eines bestimmten Materials zu suchen, gefällt Harald Gremsl ebenso an der Software.
Für das Projekt „UNH“ in der Kundmanngasse in Wien erwies sich die CAD-Lösung der ISD Group insbesondere durch automatisierte Blechzuschnitte als zeitsparende Konstruktionssoftware.
HELiOS-PDM bestens für die Verwaltung
HELiOS, das PDM-System der ISD Group, wurde bei Metallica gleichzeitig mit HiCAD implementiert. Vorher seien Planungsdaten über den Windows Explorer durchsucht und strukturiert worden.
„Alles etwas zeitaufwändiger“, so der Konstruktionsleiter und beschreibt den fließenden Projektdurchlauf mit HiCAD und HELiOS folgendermaßen: „Die Entwurfsplanung folgt speziellen Vorgaben bezüglich Architektur, Schallungsplanung, Statik usw. im herkömmlichen AutoCAD 2D mit Athena-Aufsatz. Nach Erstellung der Details werden die Daten für den Aufbau des Modells von den jeweiligen Gewerken eingeholt oder nachkonstruiert. Danach bauen wir unser Modell in HiCAD auf bis positioniert werden kann. Anschließend importieren wir es ins HELiOS-System. Nach erfolgter Positionierung werden die Fertigungszeichnungen als DWG, PDF oder STEP Daten via HiCAD in die HELiOS-Datenbank exportiert, kontrolliert, nachbearbeitet und an die fertigenden Betriebe übergeben.“
Ausblick: Mit Schulungsintervallen weiter BIM-fähig
Harald Gremsl zieht ein durchaus positives Fazit aus der Verwendung einer branchenübergreifenden CAD-Software wie HiCAD. „Leider war die Einführung aufgrund von Konzernvorgaben etwas langwierig. Letztlich wurden die Programme aber positiv von allen Mitarbeitern angenommen. Dank der IFC-Schnittstelle in HiCAD können wir zukünftig mit BIM-Datenbanken etwaige Bauteile anderer Gewerke ins HiCAD-Modell einfügen, zum Beispiel Bauteile für Betonaufbauten. Auch IFC-Modelle lassen sich dann an die von uns benötigten Stellen wie etwa die Statik weiterleiten und prüfen.“
Von Patricia Hess.
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