14.06.2023 – Kategorie: Bauphysik

Studie: Wie Wohnraumlüftung einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann

Kurzstudie zur WohnraumlüftungQuelle: Sergey Nivens/stock.adobe.com

Zur geplanten Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen könnten Wohnraumlüftungen mit Wärmerückgewinnung einen Beitrag in Höhe einer Einsparung von 2 Mill. t/a leisten, sobald nur 10 Prozent aller Wohnungen bis 2030 mit ihnen ausgerüstet werden.

„Wir haben eine Riesenchance, mit der Wohnraumlüftung unseren Beitrag zur Wärmewende zu leisten“, sagt Uwe Schumann, Leiter für Verbandsarbeit und Wissensmanagement beim Lüftungsexperten Pluggit. Denn fest steht, dass effizientes Heizen nicht allein von Wärmeerzeuger und Gebäudedämmung abhängt, sondern ebenso wichtig ist, dass Heizwärme beim Lüften nicht unnötig entweicht. Hier punktet die Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung. Wie groß ihr Potenzial zugunsten der Wärmewende ist, zeigt nun eine aktuelle Kurzstudie.

Die Studie mit dem Titel „Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung als nachhaltige Schlüsseltechnologie der Wärmewende“ wurde vom Bundesverband für Wohnraumlüftung in Auftrag gegeben und vom Institut für Technische Gebäudeausrüstung in Dresden (ITG) durchgeführt. Sie stellt fest: Von der laut Klimaschutzgesetz bis 2030 geplanten Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen um 35 Mill. t/a könnten Wohnraumlüftungen mit Wärmerückgewinnung einen Beitrag in Höhe einer Einsparung von 2 Mill. t/a leisten, sobald man nur 10 Prozent aller Wohnungen bis 2030 mit ihnen ausrüsten würde.

Uwe Schumann, Leiter für Verbandsarbeit
und Wissensmanagement bei Pluggit.
Bild: Pluggit GmbH, München

Die Realität ist hingegen, dass derzeit lediglich ca. 100’000 Wohnungen, also weniger als 0,3 Prozent aller Wohnungen in Deutschland, jährlich eine Wohnraumlüftung erhalten – Tendenz 2023 sinkend. Uwe Schumann sieht den Grund dafür in der mangelnden Förderlage. „Luft ist immer noch ein Thema unter ferner liefen“, kritisiert er mit Blick auf die Tatsache, dass die BAFA die Wohnraumlüftung unter dem Punkt „Anlagentechnik“ im Förderkatalog führt. Das setze kein ausreichend deutliches Signal, dass das Thema Luft unterstützenswert sei. Daher bleibt der Anreiz gering, eine Wohnraumlüftung zu verbauen. Gerade mal 15 Prozent Bezuschussung können Interessenten von der BAFA insgesamt für Wohnungslüftungen in Sanierungsprojekten beantragen. Bei Neubauten bestehen noch weniger Fördermöglichkeiten.

Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung spart Heizkosten

Die Kurzstudie rechnet vor: Würde es gelingen, bis 2045 tatsächlich 45 Prozent aller Wohngebäude mit Wohnraumlüftungen inklusive Wärmerückgewinnung auszustatten, ließen sich in Deutschland jedes Jahr 37’000-42’000 GWh Endenergie, 9-11’000’000 t Treibhausgas-Emissionen und 3,4-5,7 Mrd. Euro Heizkosten einsparen. Die Studie und Uwe Schumann sind sich daher in ihrem Fazit einig. Zukünftige Novellen des GEG sollten das Thema Wohnraumlüftung dringend stärker berücksichtigen. Die Förderlandschaft sollte zudem bessere Anreize schaffen, damit dieses Potenzial erschlossen werden kann.

Weitere Informationen zu Pluggit gibt es auf der Website unter www.pluggit.com. Die Kurzstudie des ITG ist auf der Webseite des Bundesverbands für Wohnraumlüftung unter https://wohnungslueftung-ev.de/ zu finden.

Erfahren Sie hier mehr darüber, wie sich die Luftqualität in Gebäuden optimieren lässt.

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