10.08.2023 – Kategorie: Allgemein
Roboter-as-a-Service: Maßgeschneiderte Schalungen aus der Mikrofabrik
Das Schweizer Start-up SAEKI verlässt mit einer Finanzierungsrunde von 2,3 Millionen US-Dollar für seine Roboter-as-a-Service-Lösung den Stealth-Modus.
- Architektur, Ingenieur- und Bauwesen haben sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt.
- Eine der größten Herausforderungen ist jedoch die langsame und kostspielige Herstellung großer Komponenten als Teil ihrer Bauwerke
- Damit die Branche schneller und effizienter arbeiten kann, hat das Schweizer Roboter-as-a-Service-Start-up SAEKI mit einer 2,3-Millionen-Dollar-Startkapitalrunde begonnen, vollautomatische Anlagen mit Industrierobotern zu schaffen.
- Diese sollen in der Lage sein, alles von Flugzeugflügeln bis hin zu Baustelleneinrichtungen herzustellen.
Die Finanzierungsrunde wurde von Wingman Ventures geleitet, an der sich auch Vento Ventures, Getty Capital und Angel-Investoren beteiligten. Andrea Perissinotto, Oliver Harley und Matthias Leschok haben SAEKI im Jahr 2021 gegründet. Das Roboter-as-a-Service-Unternehmen arbeitet mit der Architektur-, Ingenieur- und Bauindustrie zusammen. Somit sollen sich komplexe Entwürfe in die Realität umzusetzen und Beton und CO2 einsparen lassen. Denn das Unternehmen hat eine neue Methode zur kostengünstigen Herstellung von maßgeschneiderten Betonschalungen entwickelt. Sie erreichen dies durch die Kombination von 3D-Druck, Fräsen und großen Industrierobotern, die sehr effizient Schalungen mit einer Länge von bis zu mehreren Metern drucken können. Wenn es um die Komplexität des Designs geht, sind die Möglichkeiten unbegrenzt.
Über SAEKI
Die SAEKI AG entwickelt und errichtet „RDM“ (Robotic Digital Manufacturing) Mikrofabriken (µFactories) für die On-Demand-Fertigung von Großbauteilen für die Bau-, Automobil-, Luft- und Raumfahrt-, Schiffs- und Energieindustrie. SAEKI hat sich zum Ziel gesetzt, der führende System-/Technologieanbieter für großformatige (0,2 bis 10+ Meter) Komponenten zu werden, die sich mit digitalen Fertigungstechnologien herstellen lassen. SAEKI bietet eine flexible Lösung, indem es 3D-Druck, Fräsen, Nachbearbeitung und 3D-Scannen in großem Maßstab in einer Mikrofabrik kombiniert, die von einem Roboter bedient wird.
Weitere Informationen: https://saeki.ch/
Einmalig verwendete und kundenspezifische Komponenten schneller fertigen
Um ein leichtes Kohlefaserelement zu entwickeln oder eine topologisch optimierte Betonbodenplatte zu bauen, müssten Käufer derzeit Monate warten und viel Geld ausgeben, um ein erstes Muster zu erhalten und erst dann einen Prototyp zu bauen. Ganz zu schweigen von der Möglichkeit, eventuelle Mängel zu beheben. Mit SAEKI soll dieser Engpass entfallen. Die Kunden könnten Innovationen schneller umsetzen. Sie könnten zudem ihre Dienstleistungen und Angebote auf eine Art und Weise zu erweitern, wie bisher nicht möglich war.
Andrea Perissinotto, Mitbegründer von SAEKI, verweist auf den Bedarf an großen, einmaligen (kundenspezifischen) Komponenten. Diese würden meist nur ein paar Mal verwendet und dann verschrottet werden. Die Herstellung dieser Teile habe lange Vorlaufzeiten und sei sehr teuer. Es sei für weite Teile der Industrie nicht praktikabel, Roboter zu besitzen, um solche Teile schnell herstellen zu können. SAEKI hingegen demokratisierte den Zugang zu den besten Werkzeugen. Lange Vorlaufzeiten für große Bauteile gehörten somit der Vergangenheit an, schnellere und kostengünstigere Iterationen seien möglich.
Roboter-as-a-Service: Kombination unterschiedlicher Fertigungsverfahren
Das Team arbeitet derzeit mit den Kunden zusammen, um deren Herausforderungen zu verstehen und die Mikrofabriken auf ihre spezifischen Bedürfnisse zuzuschneiden. Dieser kooperative Ansatz wird dem Unternehmen helfen, sein volles Potenzial auszuschöpfen. SAEKI baut sein erstes Produktionszentrum auf, das die Grundlage für die weitere Expansion bilden soll.
Das Produktionszentrum wird von SAEKI gebaute Industrieroboter umfassen. Die Roboter kombinieren dann mehrere digitale Fertigungsverfahren — vom 3D-Druck über das Fräsen und die Inspektion bis hin zur Schaffung eines abfallarmen Produktionsprozesses und wiederverwertbarer Materialien. Die Roboter werden als Mikrofabriken fungieren. Denn sie agieren als in sich geschlossene Einheiten, die alle Fertigungsschritte ausführen können und für die lokale Fertigung leicht einsetzbar sind. Darüber hinaus will SAEKI eine Angebotsplattform anbieten, die auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten ist.
Bild oben: v. l. n. r.: Die Gründer von SAEKI, Oliver Harley, Matthias Leschok und Andrea Perissinotto. Bild: SAEKI
Weitere Informationen: https://saeki.ch/
Weitere Informationen zu den Investoren: https://www.wingman.ch/, https://www.vento.ventures/, https://gettycap.com/
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