13.12.2022 – Kategorie: Bauphysik
Regeltechnik: So lassen sich durch Optimierung bares Geld und CO2 sparen
Neubauten werden heute standardmäßig energieeffizient geplant. Ältere Immobilien hingegen sind oft teure Energiefresser und dabei noch wahre CO2-Schleudern. Die Verlockung ist daher groß, in die Jahre gekommene Gebäude zurückzubauen, was allerdings mit hohen Kosten und Aufwand verbunden ist. Die Gebäudespezialisten von Sauter kennen alternative Wege, um veraltete Gebäude zu nachhaltigen Immobilien zu machen.
Regeltechnik optimieren: Speziell den Energieverbrauch fossiler Energieträger wie Öl, Gas und Kohle zu reduzieren und nachhaltig zu gestalten, ist eines der brennendsten Themen unserer Zeit. Insbesondere die Gaspreise sind durch den Krieg in der Ukraine immens gestiegen und da unklar bleibt, ob bis zum Winter wieder Gaslieferungen aus Russland möglich sind, sind Einsparmöglichkeiten zu finden. Da rund zwei Drittel des Energiebedarfs im Wärmesektor auf den Gebäudebereich entfallen (BMWI 2022), ist der Gebäudesektor besonders betroffen.
Optimierung der Regeltechnik ist sinnvoll
Während es bis zu einem potenziell kalten Winter zumindest noch einige Monate dauert, ist eine andere aktuelle Problematik schon jetzt deutlich spürbar. Der heiße Sommer führt vielen die Klimaerwärmung und ihre Folgen noch einmal klar vor Augen. Dabei muss vor allem bei den großen CO2-Emittenten viel passieren, um die Situation nicht noch weiter zu verschärfen. Ein Lösungsansatz wäre, veraltete Gebäude abzureißen und neue, effizientere und klimafreundlichere Gebäude zu errichten. Das ist allerdings mit großem Ressourcen- und Energieaufwand verbunden und wäre somit nicht gerade die nachhaltigste oder kostensparendste Option. Stattdessen gibt es zunehmend sinnvollere und zeitsparendere Methoden unter dem Motto: Optimieren statt abreißen.
Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich nämlich durch die Modernisierung alter, ineffektiv gewordener Gebäude ein erheblicher Teil CO2 und einiges an Kosten einsparen. Dem Gebäudeautomationsspezialist Sauter liegt dieses Thema schon seit Jahren am Herzen. Deshalb bietet das Unternehmen eine vielfältige Strategie, um Energieverbrauch und CO2-Austoßes zu reduzieren. So setzt man auf fortlaufende Verbrauchskontrolle und Monitoring, die bereits bei diversen Projekten zum Einsatz kommen.
Ein erfolgreiches Anwendungsbeispiel ist das Laborgebäude ZMF in Tübingen. Der Bau aus den 1980er-Jahren wurde vielfältig genutzt und dient momentan als Forschungslabor der Radiologischen Universitätsklinik Tübingen. Modernisiert und an seine aktuellen Anforderungen angepasst wurde er allerdings nie, weswegen sich die Uni Tübingen auch zu einer energetischen Modernisierung entschlossen hat. Sauter konnte den Auftrag für sich gewinnen und erstellte daraufhin ein umfängliches Modernisierungskonzept. Ziel der Maßnahmen war es, die Energiekosten zu reduzieren und eine komfortable Möglichkeit zur Steuerung und Überwachung für Nutzer und Betreiber zu schaffen. Zudem sollte für die Zukunft das sichere Arbeiten an den Laborabzügen und Digestorien durch moderne Regelungstechnik gewährleistet sein.
Bis zur Modernisierung lief die Anlage entweder auf Vollbetrieb oder war komplett ausgeschaltet. Durch die Renovierungsarbeiten ist nun eine Anpassung des gesamten Gebäudebetriebs an den tatsächlichen Bedarf möglich. Zur besseren Überwachung wurde die Regeltechnik der Heizungs- und Lüftungsanlagen mit dem Kon-trollzentrum des Universitätsklinikums Tübingen verbunden.
Einsparpotenzial im Bestand
Für den Nutzerkomfort sorgt die smarte Heizungsregelung Sauter ecoHeat, eine automatisierte Raumsteuerung, um Heizung und Lüftung angenehm und individuell zu kontrollieren. Damit sich der Verbrauch noch weiter reduzieren kann, wurden die raumlufttechnischen Anlagen optimiert und die veralteten Komponenten durch hochwertige und effiziente Ventilatoren und Pumpen ersetzt.
So erzielte man eine Verbrauchsreduktion von 27 Prozent – 172 t weniger CO2 und 39.282 Euro weniger Energiekosten pro Jahr. Nach dem ersten Betriebsjahr 2018 wurden die Ziele sogar leicht übertroffen. Vor allem im Bereich der Wärmeerzeugung und -bereitstellung gab es noch Optimierungspotenzial, woraufhin mobile Energiezähler installiert wurden und der Anlagenbetrieb nachjustiert. Nach dieser Einregulierungs- und Nachjustierungsphase arbeitet die Anlage endgültig nach dem tatsächlichen Bedarf und spart weiter Energie. Die prognostizierte Laufzeit des Einspar-Contractings lag bei 7,2 Jahren. Erfreulicherweise wurden die gesetzten Ziele schon im Frühjahr 2022 erreicht.
Von Anna-Maria Baumeister.
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