21.09.2023 – Kategorie: Bauprojekte

Neubau und Modernisierung: Warum Kaufland auf Holzbauweise und Recycling setzt

Holzbauweise für Kaufland-Supermarkt in BratislavaQuelle: Kaufland

In der slowakischen Hauptstadt Bratislava eröffnet die erste Kaufland-Filiale, die in der Holzbauweise entstanden ist.

  • Kaufland will die CO2-Emissionen bei zukünftigen Filial-Neubauten und Modernisierungsmaßnahmen deutlich reduzieren.
  • Dafür testet das Handelsunternehmen an Pilotstandorten derzeit verschiedene Alternativen zu Beton, Stahl und Co.
  • In Bratislava eröffnet das Unternehmen die größte Filiale in der Slowakei, die in Holzbauweise entstanden ist.
  • Im baden-württembergischen Tuttlingen entsteht eine Filiale, bei der unter anderem für die Wände, die Fassade und den Parkplatz Recycling-Baustoffe zum Einsatz kommen.

In der slowakischen Hauptstadt Bratislava eröffnet die erste Kaufland-Filiale in der Holzbauweise. Diese besteht zu drei Vierteln aus Holz. Somit benötigte man 335 Kubikmeter Beton weniger für den Bau. Insgesamt spart die Immobilie im Vergleich zur herkömmlichen Betonbauweise 514 Tonnen CO2 ein. Mit einer Verkaufsfläche von 2’500 Quadratmetern gehört die Immobilie zu den größten Holz-Filialen in Osteuropa.

Holzbauweise für Filiale in Bratislava

„Durch die Holzbauweise haben wir den Energie- und CO2-Verbrauch rund um den Bau der Filiale deutlich reduziert. Als CO2-neutraler und nachwachsender Baustoff speichert Holz CO2-Emissionen gut, besitzt ein vergleichsweise geringes Eigengewicht und kann wiederverwendet werden. Wir möchten mit dieser Filiale testen, wie sich dieses Konzept in der Praxis bewährt und ob Filialen in der Holzbauweise zukünftig für weitere Länder in Frage kommen“, erklärt Michael Hiese, Geschäftsleiter Zentralbereiche International.

Grüne Fassaden und eine bepflanzte Dachfläche als natürlicher CO2-Speicher

Neben der umweltfreundlichen Bauweise zeichnet die Filiale in Bratislava eine besondere Energieeffizienz aus. Denn grüne Fassaden und eine bepflanzte Dachfläche fungieren als natürlicher CO2-Speicher und grüne Klimaanlage. Geheizt wird dabei mit Kühltruhen und -schränken. Sie erzeugen mehr Wärme als Kälte. Diese Abwärme wird für die Beheizung der Filiale genutzt und deckt fast 80 Prozent des gesamten Bedarfs ab. Ein Teil des Stroms für die Filiale kommt vom eigenen Dach. Dort ist eine Photovoltaikanlage installiert.

In Deutschland hat Kaufland vergangenes Jahr seine Filiale in Marktredwitz (Bayern) in der Holzständerbauweise errichtet. Statt Beton wurden dabei für ein Teil des Tragwerks Holzstützen und Leimbinder verwendet.

Aus alt wird neu: Bauschutt-Comeback in Tuttlingen

„Wir sehen in dem Einsatz von recycelten Baumaterialien die große Chance, das Thema Kreislaufwirtschaft in der Baubranche zu fördern und so den Ressourcenverbrauch sowie den CO2-Fußabdruck beim Bau neuer Filialen zu verringern. Dafür setzen wir aktuell bewusst auf ausgewählte Teststandorte wie Tuttlingen, um die recycelten Materialien zu verproben und damit Erfahrungen zu sammeln“.

Michael Hiese, Geschäftsleiter Zentralbereiche International bei Kaufland

Neben Holz setzt Kaufland zukünftig stärker auf recycelte Baumaterialien. In Tuttlingen (Baden-Württemberg) entsteht zum Beispiel gerade eine Filiale, bei der unter anderem für die Wände, die Fassade, den Filialboden und den Parkplatz Baustoffe zum Einsatz kommen, die aus Abrissmaterial oder Abfall produziert werden.

Beispiele für recycelte Baumaterialien

  • Recycelte Pflastersteine: Die Steine bestehen zu einem Anteil von 30 bis 40 Prozent aus Abbruchmaterial. Dadurch lassen sich die CO2-Emissionen beim Bau des Parkplatzes in Tuttlingen um zehn Prozent reduzieren.
  • Recycling-Fliesen: Diese Fliesen bestehen zu einem Anteil von 45 Prozent aus Produktionsabfällen sowie Restprodukten der Steinindustrie. Dadurch können im Produktionsprozess rund 50 Prozent CO2-Emissionen vermieden werden.
  • Rammschutzleisten aus Rezyklat: Diese bestehen zu 100 Prozent aus recyceltem Kunststoff.

Auch an weiteren Standorten sind bei Kaufland bereits vereinzelt recycelte Baumaterialien zum Einsatz gekommen.

Bild oben: Holzbauweise: Kaufland testet an Pilotstandorten wie Bratislava derzeit verschiedene Alternativen zu Beton, Stahl und Co. Foto: Kaufland

Weitere Informationen: https://www.kaufland.de/

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