09.06.2023 – Kategorie: Bauprojekte
Kurfürstendamm 231: Neues Quartierszentrum für die City West
Nach einem Wettbewerb wurde dem Architekturbüro Henning Larsen von einer Jury der Zuschlag für ein Projekt am Kurfürstendamm erteilt.
- Das Architekturbüro Henning Larsen gewinnt den städtebaulichen Wettbewerb zur Umgestaltung am Kurfürstendamm 231.
- Durch großzügigen öffentlichen Raum, Gemeinschaft, Kultur, kulturelles Erbe und Umgestaltung soll der Ku’lturhof den Rahmen bilden, um sich zu vernetzen sowie die Vielfalt der Stadt zu genießen.
Nach einem intensiven Wettbewerb, einer öffentlichen Anhörung und einer Prüfung durch die Jury wurde Henning Larsen von einer Jury aus Architekten, Stadtplanern, Vertretern der öffentlichen Verwaltung und dem Bauträger Signa der Zuschlag für das Projekt am Kurfürstendamm erteilt. Zu den Mitbewerbern gehörten Cobe, David Chipperfield und Mäckler Architekten.
Ein neues Quartiersherz für West-Berlin
Das Konzept von Henning Larsen gruppiert sich um einen großzügigen Innenhof, ein Stadtteilzentrum, das als Treffpunkt für die Gemeinschaft im Freien dienen soll. Den Hof umrahmen neun Gebäude, zum Beispiel das bestehende Agrippinahaus, das umgestaltet werden soll. Die unterschiedlichen architektonischen Charakteristika der Stadt kommen dabei in den verschiedenen Gebäuden zum Vorschein.
„Zusammenarbeit ist der Schlüssel zur Schaffung eines offenen Rahmens für eine lebendige Stadtentwicklung. Wir wollen der Stadt gegenüber großzügig sein und ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen der Geschichte und der DNA Charlottenburgs und dem ikonischen Ku’damm herstellen. Die neun unterschiedlichen Gebäude innerhalb des Plans sind ein Beispiel für die architektonische Vielfalt, für die Berlin bekannt ist, und die Schönheit des Projekts liegt in seinem öffentlichen Innenhof. Dies ist der Raum, für den der Ku’lturhof bekannt sein wird“, so Louis Becker, Global Design Principal, Henning Larsen.
Neue Passage vom Kurfürstendamm durch das Projektviertel
Kulturelles Leben und gemeinschaftliches Engagement sollen durch Ausstellungsflächen, Räume für kulturelle Einrichtungen und einen Stadtteilkindergarten entstehen. Im Erdgeschoss laden zudem Speiseterrassen, Kunstgalerien, Begegnungsräume und Gewerbeflächen Bewohner und Besucher ein, das Viertel zu erkunden.
Eine neue Passage, die vom Kurfürstendamm durch das Projektviertel führt, soll die integrative und einladende Atmosphäre verstärken und das Erdgeschoss somit auf besondere Weise zugänglich machen.
„Die Vision des Geländes als kultureller Treffpunkt für Menschen setzt die DNA Berlins als Kulturhochburg fort und schafft einen dringend benötigten Raum im Zentrum der Berliner City West. Ein Ort, der öffentliches, kulturelles Leben in den Vordergrund stellt“, sagt Greta Tiedje, Associate Design Director, Henning Larsen.
Umgestaltung und Umnutzung am Kurfürstendamm
Das denkmalgeschützte Agrippinahaus wird in seiner Bausubstanz erhalten und zudem an der ehemaligen Rückseite durch einen hofseitigen Neubau in Holzbauweise ergänzt. Das bestehende Gebäude wird mit neuen Wohngebäuden im Osten und Westen verbunden und in das Ensemble mit Kultur- und Gründerräumen im Erdgeschoss integriert, die in Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutzamt weiterentwickelt und angepasst werden. Für die Dachfläche ist darüber hinaus ein Gemeinschaftsgarten vorgesehen.
Maximierte Grünflächen, verbesserte Mikroklimata, Materialwiederverwendung sowie Holzbauweise sollen für eine deutliche Reduzierung des CO2-Fußabdrucks der Entwicklung sorgen. Der neue Biotopflächenfaktor wird auf 0,4 geschätzt, was nach den DGNB-Richtlinien das theoretische Maximum für dichte städtische Gebiete darstellt.
Die Fassadengestaltung des gesamten Projekts orientiert sich an den Gebäuden der Umgebung. Denn sie nimmt deren Farbgebung, Offenheit und Rhythmus auf. Um den Charakter der Stadtfassade zu erhalten, kommen nachhaltige Materialien zum Einsatz. Dazu gehören Holz, recycelte Materialien, mineralische Werkstoffe und Biomaterialien. Die gemischte Nutzung des Blocks spiegelt sich einerseits in den integrierten Außenbereichen und andererseits dem tiefen Reliefdesign der einzelnen Gebäude wider. Somit kann ein Gefühl der Verbindung und Integration mit dem Straßenbild entstehen.
Vervollständigung des Ensembles
Das Hochhausensemble des Areals vervollständigt schließlich ein neues Gebäude mit einer Höhe von 134 Metern. Eine öffentlich zugängliche Aussichtsplattform bietet dabei einen Panoramablick auf die City West. Den klaren Abschluss des Ensembles bildet dann ein Hochhaus, das strategisch an der Augsburger Straße positioniert ist, eine Treppe zum Los-Angeles-Platz, die einen stufenförmigen Übergang zum Bezirk Charlottenburg / Wilmersdorf schafft.
Beide Gebäude sind so positioniert, dass die Bebauung das Denkmal der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche einrahmt, mit neuen Ausblicken von öffentlichen Terrassen und verbesserten Mikroklimata am Breitscheitplatz.
Projektinformationen
Projekt: Stadtentwicklung
Standort: West-Berlin
Größe: ca. 135’000 m2
Auftraggeber: C4C und Signa-Gruppe
Architekt: Henning Larsen
Ingenieur: Ramboll
Rendering: Aesthetica, Bloom und Vivid Vision
Weitere Informationen: https://henninglarsen.com/en
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