04.11.2022 – Kategorie: Projekt- und Kostenmanagement

Gebäudeplanung digitalisieren: Mit BIM und KI zum effizienten Workflow

GebäudeplanungQuelle: EFAFLEX Tor- und Sicherheitssysteme GmbH & Co. KG

Building Information Modeling (BIM) ermöglicht die realistische Darstellung eines Gebäudes in der CAD-Software und verhindert Fehler noch vor Baubeginn, dank der automatischer Kollisionsprüfung. Die EFAFLEX Tor- und Sicherheitssysteme GmbH & Co. KG erstellt dafür digitale Zwillinge ihrer Tore und reichert diese mit zusätzlichen Informationen an.

Aufgrund fehlender Standards werden Architekten bei der Gebäudeplanung und der Arbeit mit BIM teilweise mit Tausenden von Parametern konfrontiert, was einen Vergleich von Produkten unterschiedlicher Hersteller nahezu unmöglich macht. Im Rahmen der Initiative „Products for BIM“ konnte EFAFLEX gemeinsam mit anderen Unternehmen die Anzahl auf rund 50 branchenweit anerkannte Parameter deutlich reduzieren. Daneben fördert der Verband auch den regelmäßigen Austausch von Erfahrungen und Know-how, strebt so eine aktive Rolle bei der Weiterentwicklung von BIM an.

Gebäudeplanung neu gedacht

„Eine durchdachte und möglichst kollisionsfreie BIM-Planung setzt voraus, dass die später im Gebäude verbauten Materialien wie Türen, Fenster oder auch die Inneneinrichtung als detailgetreue digitale Zwillinge vorliegen“, erklärt Jan Hauffe, Head of Product Management bei EFAFLEX. „Wir erstellen sie für unsere Tore und bieten sie in verschiedenen Sprachen und den einschlägigen Dateiformaten kostenlos zum Download an, zum Beispiel für Revit, AutoCAD oder Archicad.“ Planer und Architekten können sie anschließend direkt von der weltweit genutzten, digitalen Plattform BIMobject in ihre CAD-Software herunterladen.

EFAFLEX bietet als Hersteller von Schnelllauftoren die Möglichkeit, BIM-Modelle auf der Plattform „BIM Object“ in verschiedenen Dateiformaten und Sprachen herunterzuladen. Bild: EFAFLEX

„Products for BIM“

Wie so oft, steckt der Teufel im Detail. Um den hohen Wert ihrer Produkte herauszustellen, statten viele Hersteller diese mit möglichst vielen Parametern aus, denen auch das einheitliche Wording fehlt: benennt ein Hersteller die lichte Höhe etwa als „Bauhöhe“, gibt der andere dafür die „Durchfahrtshöhe“ an.

Durch die schiere Menge von rund 5.000 unterschiedlichen Parametern und Bezeichnungen sind deshalb Vergleich und Auswahl eines passenden Modells nahezu unmöglich, was die Planung für BIM-Nutzer erheblich erschwert.

So schloss sich EFAFLEX dem Verband „Products for BIM“ an, der vor fünf Jahren gegründet wurde und unter dem Dach des Bundesverbands Bausysteme e.V. geführt wird. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, nach Lösungen auf verschiedenen Ebenen zu suchen, um auch anderen Bauprodukte-Herstellern den Einstieg in BIM zu erleichtern.

Für die Standardisierung der Parameter setzte sich EFAFLEX innerhalb des Verbands mit anderen Herstellern zusammen. Am Ende einigte man sich auf eine Liste, die nur noch etwa 50 Parameter und einheitliche Bezeichnungen enthält statt mehrere Tausend. „Planer und Architekten können sich nun bei den Toren darauf verlassen, dass beispielsweise Angaben für Laufrichtung, Durchfahrtsmaß und Wärmedurchgangskoeffizient miteinander vergleichbar sind und nicht jeder Hersteller unterschiedliche Maßstäbe für die Angabe der Werte ansetzt“, fügt Hauffe hinzu.

Hilfe beim Einstieg in BIM bei der Gebäudeplanung

Die Einigung auf einheitliche Parameter ist dabei nur eines von vielen Zielen, die der Hersteller von Schnelllauftoren gemeinsam mit anderen Unternehmen im Verband verfolgt. Die Arbeit mit BIM stellt sehr hohe Anforderungen an die interne IT-Abteilung, wodurch Betriebe beim ersten Kontakt mit dem System oftmals überfordert sind. Zudem ändern sich kontinuierlich die gesetzlichen Rahmenbedingungen, die auch BIM betreffen, wie etwa das Gebäudeenergiegesetz. Unternehmen müssen sich deshalb viele Fragen beim Einstieg in BIM stellen, etwa zur Auswahl passender Dateiformate, zur generellen Vorgehensweise bei der Erstellung von BIM-Modellen oder zu Schnittstellenanforderungen.

Nach den Erfahrungen insbesondere mit Großbauprojekten, die bisher häufig ohne BIM geplant wurden, steht außerdem die Anforderung im Raum, dass umfassende Infrastrukturprojekte in Deutschland zukünftig verpflichtend mit BIM geplant und realisiert werden müssen, um Kosten und Bauzeit besser zu kontrollieren. Diese Verpflichtungen zur BIM-Methode sind vermehrt weltweit von staatlicher Seite vorgegeben – es gilt also vorbereitet zu sein.

Gebäudeplanung
Die BIM-Modelle der EFAFLEX-Schnelllauftore weisen verschiedene Detailgrade (LOD) auf. Bild: EFAFLEX

Predictive Maintenance

Nach und nach sind auch weitere Dimensionen, etwa Produktkosten, Montagezeiten oder ökologische Angaben wie Energieverluste über die Nutzungsdauer denkbar. Ebenso wird bereits viel darüber debattiert, wie sich Themen wie Predictive Maintenance, also etwa die intelligente Vernetzung von Toren, in die digitale Gebäudeplanung integrieren lassen. „Die Kooperation in Verbänden und mit Unternehmen wie EFAFLEX erleichtert den Einstieg in das Thema dabei enorm und schont durch den Erfahrungsaustausch betriebsinterne Ressourcen. Neue Mitgliedsunternehmen, vollkommen unabhängig davon, wie viel Erfahrung diese bereits mit BIM hätten, seien jederzeit bei „Products for BIM“ willkommen, so Hauffe abschließend.

Von Pia Schäble.

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