24.11.2022 – Kategorie: BIM
Forschungsprojekt: Mit BIM Fabriken besser planen, bauen und betreiben
In einem neuen Forschungsprojekt namens FaBIM arbeiten Contact Software und Partner an einer BIM-Lösung für Planung, Bau und Betrieb von Fabriken.
- Industriebauten werden oft teurer als geplant.
- Contact Software und Partner wollen nun das Building Information Management im Fabrikkontext etablieren.
- In einem neuen Forschungsprojekt namens FaBIM arbeiten sie an einer ganzheitlichen Lösung.
- Sie soll bei Planung, Bau und in der späteren Betriebsphase Fehler verhindern und Kosten senken soll.
Allein in Deutschland werden jedes Jahr über 5’800 genehmigungspflichtige Fabrikgebäude mit einem Gesamtvolumen von 4,72 Milliarden Euro gebaut. Rund 60 Prozent dieser Projekte verfehlen die Kostenziele. Ein Grund dafür sind unvollständige, veraltete oder nicht rechtzeitig vorliegende Informationen. „Dies erschwert die Planung, Genehmigungsverfahren und die Abstimmung mit den verschiedenen Gewerken enorm“, sagt Dr. Thomas Dickopf von Contact Research. Dickopf leitet ein seit September laufendes Forschungsprojekt zum Building Information Management (BIM), bei dem Contact Software Konsortialführer ist. Im Projekt FaBIM arbeiten wissenschaftliche und industrielle Fachleute aus den Bereichen BIM und Fabrikplanung zusammen. Dabei sind das Fraunhofer-Institut für Gießerei-, Composite- und Verarbeitungstechnik IGCV, die Unternehmen Building Information Management GLW, ifp consulting – Institut für Produktion und Logistik, Kohlbecker Gesamtplan sowie Eberle als assozierter Partner.
Ganzheitliches Vorgehen und Open BIM-basierte Datenumgebung
Zuerst definiert das Konsortium ein ganzheitliches Vorgehen für die Planungs-, Bau- und Betriebsphase einer Fabrik. Anschließend entwickeln die Partner auf Basis der Contact Elements Plattform eine gemeinsame Open BIM-basierte Datenumgebung (Common Data Environment/CDE). Sie dient dem IFC-basierten Austausch sowie dem Management von Projekt- und Produktinformationen.
„Beim Projektmanagement verfolgen wir einen 5D-BIM-Ansatz, um Termine und Kosten einzuhalten“, erklärt Dickopf. „Zudem wollen wir die CDE-Plattform so konzipieren, dass sie alle Prozesse im Lebenzyklus einer Fabrik durchgängig unterstützt.“ Aus den Daten der Planungs- und Ausführungsphase wird ein ganzheitlicher Zwilling für das Gebäude und die Produktionsanlagen erstellt. Er soll später für diverse IoT- und VR/AR-Anwendungen im Betrieb zu nutzen sein.
Kontinuierliche Potenzialanalyse im Forschungsprojekt
Im Projekt setzt das Konsortium auf eine kontinuierliche Potenzialanalyse, indem es zum einen seine Arbeitsergebnisse am Beispiel der Firma Eberle validiert. Der Hersteller von industriellen Bandsägen und anderen Bandstahl-Produkten will seine Produktion von der Augsburger Innenstadt ins Umland verlagern und plant dort ein neues Fabrikgebäude. Zum anderen werden die Ergebnisse in verschiedenen Arbeitsgruppen des VDI und des BuildingSmart Deutschland e.V. vorgestellt und diskutiert, um die Standardisierung im Kontext BIM-basierte Fabrikplanung zu unterstützen.
FaBIM hat eine Laufzeit von drei Jahren, wird mit Mitteln der BayVFP Förderlinie Digitalisierung des Freistaates Bayern unterstützt und vom VDI|VDE|IT als Projektträger betreut.
Bild oben: Gebäude- und Fabriklebenszyklus ganzheitlich betrachtet (Grafik: Contact Software).
Weitere Informationen: https://www.contact-software.com/de/
Erfahren Sie hier mehr über eine kostentransparente Fabrikplanung.
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