21.11.2023 – Kategorie: Bauprojekte

Fassadenkassetten nach Maß: Spezialanfertigung für Industriebau

Fassadenkassetten von Lindab für IndustriebauQuelle: Lindab

Auf einer Nettofassadenfläche von rund 885 m² kamen Fassadenkassetten von Lindab zum Einsatz – jede davon nach Zeichnung auf Maß produziert.

Für einen Erweiterungsbau der Dr. Diestel GmbH am Sitz in Rostock war ein Fassadenmaterial gefragt, das sich optisch an den Bestand mit Trapezprofilen an der Gebäudehülle angleicht. Fündig wurde man schließlich bei einem langjährigen Geschäftspartner. Auf einer Nettofassadenfläche von rund 885 m² kamen Fassadenkassetten von Lindab zum Einsatz – jede davon nach Zeichnung auf Maß produziert.

Seit über drei Jahrzehnten befasst sich die Dr. Diestel GmbH mit der Konzeption, Produktion und Installation von Maschinen sowie Ausrüstungen der Klima-, Kälte-, Lüftungs- und Reinraumtechnik. Das Unternehmen wächst stetig. Bereits seit mehr als 20 Jahren unterhält es Geschäftsbeziehungen zur Ventilationssparte von Lindab. Als die Umsetzung des geplanten Erweiterungsbaus der Unternehmenszentrale in Rostock anstand, schlug ein Vertriebsmitarbeiter von Lindab vor, doch mal die Produktpalette im Profilbereich zu erkunden.

„Ich wusste gar nicht, dass dort auch Fassadenmaterial dazu gehört“, erinnert sich Geschäftsführer Marcus Diestel. Schnell wurde jedoch klar, dass eine Lösung von der Stange nicht infrage kommt. Lindab erstellte schließlich ein digitales 3D-Modell mit Kassettenprofilen aus Stahl. Sie wurden dann als Sonderanfertigung für das Projekt hergestellt. „Dass es dennoch die Möglichkeit zur Selbstmontage gab, hat uns schließlich überzeugt“, so Marcus Diestel.

Millimetergenaue Maßanfertigung jeder einzelnen Kassette

Der Neubau zeichnet sich besonders durch seine Kubatur aus. Denn der längliche Baukörper wird zur Straßenseite hin breiter und fügt sich somit organisch in die Bebauungslücke ein. Die Kopfseiten sind als Rundungen ausgearbeitet. Diese stellten hinsichtlich des Fassadenmaterials eine Herausforderung dar. „Die Unterkonstruktion aus Aluminiumschienen musste senkrecht angebracht werden. Zudem mussten wir vom vorgegebenen Kassettenmaß abweichen und mit 285 mm Breite schmaler werden. Jede einzelne Kassette wurde letztlich so produziert, wie von uns gezeichnet“, sagt Enrico Köllmann, zuständiger Außendienstmitarbeiter bei Lindab Profil.

Die Kassetten wurden auf einer Unterkonstruktion aus Aluminiumschienen aufgebracht.
Die Montage übernahmen Mitarbeiter der Dr. Diestel GmbH. Foto: Lindab

Die vielen Fensterelemente in diesem Bereich machten die Arbeiten zudem noch komplizierter. Dafür hat ein Metallbauer die Sturzkantteile sowie die Fensterbänke in Maßanfertigung hergestellt. „Einfach alles musste auf den Millimeter passen“, so Enrico Köllmann. Die unterschiedliche Höhe und Farbigkeit der Stahlkassetten gliedert die Fassade optisch und betont dabei die Horizontalität des Gebäudes mit seinen langen Seiten. Dafür kamen zum einen Kassetten von Lindab in der Variante Durafrost zum Einsatz, deren Anthrazit-Ton ein mattes Finish hat. Einen Kontrast dazu bilden die helleren Kassetten mit HBP-Topcoat in Stahlmetallic.

Im Bereich der Rundungen musste die Unterkonstruktion senkrecht aufgebracht werden. Auch sind hier die Kassetten schmaler. Bild: Lindab

Bei den Fassadenkassetten steht die Umweltverträglichkeit im Fokus

Was die Fassadenkassetten aus Stahl so für das Projekt prädestiniert, ist die geringe Ausdehnung des Materials, die das millimetergenaue Arbeiten ermöglicht. Außerdem ist dieses Material leichter als etwa Schichtstoffplatten oder Glas. Ein Aspekt, der ebenfalls für Stahl als Fassadenmaterial sprach, sind seine geringeren Umweltauswirkungen. Denn während bei Verfahren zur Aluminiumgewinnung und -verarbeitung schädliche Emissionen und Abfälle entstehen, fallen beim Stahl keine potenziell toxischen Stoffe an. Zudem gestaltet sich die Produktion energieärmer. Auch lässt sich der Rohstoff unendlich oft recyceln, ohne das Verunreinigungen auftreten, und somit problemfrei wiederverwenden.

Die unterschiedliche Höhe und Farbigkeit der Stahlkassetten gliedert die Fassade optisch und betont
dabei die Horizontalität des Gebäudes. Dafür kamen zum einen Kassetten von Lindab in der Variante
Durafrost zum Einsatz, deren Anthrazit-Ton ein mattes Finish hat. Kontrastiert wird dieses durch die
helleren Kassetten mit HBP-Topcoat in Stahlmetallic.
Foto: Lindab

Lindab-Stahltore mit EPD-Zertifizierung

Wie auch schon am Bestandsbau stammen die neuen Industrietore ebenfalls von Lindab. Die beiden Tore öffnen und schließen elektrisch, was per Funk steuerbar ist. Sie sind 2,85 m hoch sowie 2,5 m bzw. 4,1 m breit. „Auch diese sind, wie alle unsere Tore, Sonderanfertigungen“, betont Enrico Köllmann. Die Außenhülle besteht aus Stahlprofilen, im Inneren haben die Tore einen Kern aus extrudiertem Polystyrol. Dieser verleiht ihnen gute isolierende Eigenschaften (U-Wert von 0,6 W/m²) und entwickelt im Brandfall keine lebensbedrohlichen Blausäuregase, wie das beim sonst weit verbreiteten Polyurethanschaum passiert. Zudem verursacht Polystyrol bei der Produktion 50 Prozent weniger Kohlendioxid-Emissionen als Polyurethan. Schließlich lassen sich die Tore von Lindab ebenfalls zu 98 Prozent recyceln. Ihre gute Umweltverträglichkeit bestätigt die EPD-Umweltproduktdeklaration über den gesamten Lebensweg.

Die Entscheidung fiel zugunsten von Stahlkassetten von Lindab aus. Jedes der Kassettenprofile wurde auf Maß nach 3D-Modell angefertigt. Bild: Lindab

Der Plan ging auf

Mitarbeiter der Dr. Diestel GmbH haben die Montage der Fassadenkassetten selbst durchgeführt und diese einfach auf die Unterkonstruktion genietet. Nach acht Wochen war die Montage abgeschlossen. „Unter Berücksichtigung der handwerklichen Fähigkeiten unserer Monteure und der Handschrift des Architekten ist das Ergebnis sehr schön geworden“, schließt Marcus Diestel.

„Da wurde wirklich sehr penibel gearbeitet, das sieht man am Ergebnis: Nicht eine Delle ist zu sehen“, bestätigt auch Lindab-Außendienstler Enrico Köllmann.

Bild oben: Der Erweiterungsbau verleiht der Unternehmenszentrale einen repräsentativen Charakter. Bildquelle: Lindab.

Weitere Informationen: https://www.lindab.com/

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