27.08.2022 – Kategorie: Bauprojekte

Fachklinik in Großhansdorf: Erneuerung im laufenden Betrieb

Neubau Fachklinik GroßhansdorfQuelle: Henke + Partner

Der Neubau wurde notwendig, weil das Ende der 1950er-Jahre erbaute Bettenhaus der Fachklinik nicht mehr den modernen Anforderungen entspricht.

  • Nordöstlich von Hamburg erneuert das Bauunternehmen Wolff & Müller die Fachklinik für Lungen- und Atemwegserkrankungen im laufenden Betrieb.
  • Der Neubau für die international anerkannte LungenClinic in Großhansdorf ist eines der größten Klinikprojekte in Schleswig-Holstein.
  • Das Bauunternehmen ist mit dem Rohbau beauftragt, der jetzt begonnen hat und in nur zwölf Monaten stehen soll.
  • Ende 2025 soll dieser Teil des Krankenhauses in Betrieb gehen.

Beim Neubau der LungenClinic in Großhansdorf handelt es sich um drei Gebäude: ein sechsstöckiges Bettenhaus, ein dreistöckiges Versorgungszentrum und eine zweistöckige Magistrale, die die beiden verbindet. Ziel ist, in einem funktionaleren Gebäude mehr Patientinnen und Patienten versorgen zu können. Die Bettenanzahl steigt dabei von momentan 179 auf 211. Zusammen mit den verbleibenden Teilen des Altbaus bildet der Neubau ein attraktives Ensemble, das die Architekten Henke + Partner inspiriert von den Motiven Luft und Segel entworfen haben. Der Neubau wurde notwendig, weil das Ende der 1950er-Jahre erbaute Bettenhaus der Fachklinik nicht mehr den modernen Anforderungen entspricht. Deshalb fördert das Land Schleswig-Holstein den Neubau mit 81,4 Millionen Euro.

Umfassende Bauleistungen für Fachklinik

Das Bauunternehmen arbeitet auf einer Grundfläche von rund 4’250 Quadratmetern und muss während des Projektes 16.000 Tonnen Boden entsorgen. Für den Rohbau benötigt Wolff & Müller 2’800 Tonnen Bewehrungsstahl und 15’000 Kubikmeter Beton. Zusätzlich erbringt das Bauunternehmen die Abbrucharbeiten, die Erdarbeiten, den Trägerbohlverbau sowie die Entwässerungskanalarbeiten. Zudem übernimmt es die Gerüstarbeiten sowie die Abdichtungsarbeiten und baut die Erdungsanlagen, die Einbaukabel und die Kabelschutzrohre.

Bild: Das neue und funktionalere Bettenhaus der Fachklinik bietet mehr Platz und soll etwa ein Drittel weniger Energie verbrauchen als der Altbau. Bildquelle: Henke + Partner

„Die kurze Bauzeit von zwölf Monaten für den Rohbau ist sehr anspruchsvoll. In dieser Zeit müssen wir mehrere Vorleistungen auf dem Baufeld erbringen, bevor wir mit dem eigentlichen Rohbau beginnen können“, erklärt Jan Fritzsche, Senior-Bauleiter des Projekts in der Zweigniederlassung von Wolff & Müller in Hamburg. Das Bauteam legt unter anderem das Baufeld frei, richtet das Gelände zu einer Baustelle her und bricht mehrere Altbauten ab. Zwei Trägerbohlwände müssen geplant und erstellt werden, um anschließend die Baugrube für den eigentlichen Neubau ausheben zu können. „Eine weitere Herausforderung ist, dass wir während des laufenden Krankenhausbetriebs bauen: Denn sowohl der Abbruch von noch bestehenden Gebäudeteilen als auch alle Neubauten schließen an das genutzte Gebäude an“, so Jan Fritzsche. „Hierbei ist eine genaue Abstimmung mit der Klinik entscheidend, damit Klinikpersonal und Patienten rechtzeitig über den Baufortschritt und Sperrungen sowie geänderte Weg-führungen informiert werden.“

BIM: Vom digitalen zum realen Krankenhaus

Mit Building Information Management (BIM) baut Wolff & Müller erst digital, dann real. So lassen sich wesentliche Planungs- und Bauabläufe effektiver und effizienter gestalten. „BIM sorgt für die optimale Abstimmung im Projektteam, auch weil wir die Planung jederzeit in 3D visualisieren können – das hilft allen Projektbeteiligten, Lieferanten und Nachunternehmern, die Bauaufgabe schnell zu erfassen“, so Jan Fritzsche. Das Gebäudedatenmodell des Krankenhauses nutzt man außerdem, um die Ausschreibungs- und die Ausführungsmengen der Baumaterialien miteinander abzugleichen. Auch die Schalung wird am Modell geplant. Für sein selbst entwickeltes Verfahren zur modellbasierten Schalungsplanung mit BIM erhielt Wolff & Müller 2022 den Sonderpreis für Innovation des Deutschen Baupreises. Das neue Bettenhaus soll durch seine nachhaltige Gestaltung mindestens 30 Prozent weniger Energie verbrauchen als der Altbau. Auch für Wolff & Müller spielt Nachhaltigkeit eine große Rolle. Das Bauunternehmen baut schon seit 2010 CO2-neutral und nutzt dafür ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien.

Bild oben: Umgeben von Natur liegt die LungenClinic in der Waldgemeinde Großhansdorf. Seit Ende Juli 2022 baut Wolff & Müller an der Fachklinik ein neues Bettenhaus, eine Magistrale und ein Versorgungsgebäude. Bild: Henke + Partner

Weitere Informationen: https://www.wolff-mueller.de/ und https://www.henke-partner.de/

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