08.12.2022 – Kategorie: Bauprojekte
Elstertalbrücke: Wie Transportbühnen die Sanierung des historischen Bauwerks unterstützen
Vier Transportbühnen von GEDA unterstützen die Sanierungsarbeiten an der historischen Elstertalbrücke im sächsischen Vogtlandkreis.
- Gleich vier Transportbühnen von GEDA unterstützen Bauarbeiten im sächsischen Vogtlandkreis.
- Bei der historisch bedeutsamen Elstertalbrücke wird das Gleistragwerk erneuert und das Mauerwerk saniert.
- Zudem erfolgt der Bau einer Überleitstelle und eines elektronisches Stellwerks.
Die Elstertalbrücke verläuft über die Weiße Elster und die neben dem Fluss laufende Bahnstrecke Gera Süd–Weischlitz. Mit spektakulären 68 m Höhe und 270 m Länge gilt die Bahnbrücke, nach der Göltzschtalbrücke, als zweitgrößte Ziegelsteinbrücke der Welt. Der Grundstein wurde bereits im Jahr 1846 gelegt und bis zu 800 Arbeiter verbauten zwölf Millionen Ziegelsteine. Fünf Jahre nach Baubeginn war der Brückenbau abgeschlossen. Weitere Sanierungen, Reparaturen und sogar der teilweise Wiederaufbau, nach der Sprengung des mittleren Brückenpfeilers im Zweiten Weltkrieg, folgten.
Um die Standsicherheit des Baudenkmals auch für den heutigen Zugverkehr zu sichern, soll ab diesem Jahr das Mauerwerk umfassend instandgesetzt und die Fahrbahnwanne neu gebaut werden. Die Deutsche Bahn berichtet, dass derzeit Wasser in das Bauwerk eindringt. Denn die Abdichtungen bzw. die Entwässerungen haben Sanierungsbedarf. Dabei gilt bei sämtlichen Tätigkeiten ein besonderes Augenmerk dem Denkmalschutz des historisch bedeutsamen Bauwerks. Die meiste Zeit soll die Brücke laut Bahn eingleisig befahrbar sein, zeitweise kann es aber auch mehrtägige Vollsperrungen auf dem Abschnitt geben.
Nicht nur aufgrund der Größe stellen die Bauarbeiten eine große Herausforderung dar. Auch die Lage der Brücke in verschiedenen Biotopen, Landschafts- und Naturschutzgebieten spielt eine große Rolle. Für den Materialtransport über die Weiße Elster wurde eigens eine ca. 30 m lange Hängebrücke zwischen den Stützen der Elstertalbrücke montiert. Zudem sind die Platzverhältnisse vor Ort sehr beengt. Das erschwert sowohl den Gerüstaufbau als auch den horizontalen Transport .
Der vertikale Transport „in trockenen Tüchern“
Glücklicherweise lässt sich der erschwerte horizontale Transport durch einen sehr einfachen vertikalen Transport ausgleichen. Während der kompletten Bauzeit von fünf Jahren kommen vier GEDA-Transportbühnen vom Typ GEDA 1500 Z/ZP zum Einsatz. Im ersten Schritt werden diese Bauaufzüge vor allem Gerüstmaterial für den Aufbau transportieren. Das verantwortliche Unternehmen Lindner Gerüstbau GmbH aus Kolkwitz erhielt den Auftrag für die Realisierung und Umsetzung dieses Mammutprojekts. Die Firma Lex, Teil der Lindner Group, hat die Transportbühnen vermietet. Der mitteständische Industrie- und Bauaufzugshersteller aus Bayern hat über 90 Jahre Erfahrung und unterstützt gerne solch herausfordernde Projekte.
Transportbühnen bewerkstelligen Mammutaufgabe
Sobald der Gerüstaufbau abgeschlossen ist, können die Transportbühnen zeigen, was in ihnen steckt. Die seit 25 Jahren eingesetzte Produktreihe mit zwei separaten Steuerungen lässt sich sowohl als reiner Materialaufzug sowie als Transportbühne für Personen und Material verwenden. Diese Eigenschaft wird besonders während der eigentlichen Renovierung interessant sein. Alle beteiligten Personen gelangen sicher und schnell an ihr Ziel und alle benötigten Materialien der unterschiedlichen Gewerke ebenfalls. Bei Aktivierung der Transportbühnen-Steuerung und Personentransport ist eine Hubgeschwindigkeit von 12 m/min möglich. Beim ausschließlichen Materialtransport hingegen schaltet der GEDA 1500 Z/ZP automatisch in den Materialaufzug-Modus mit einer höheren Geschwindigkeit von 24 m/min.
Der GEDA 1500 Z/ZP hat eine maximale Förderhöhe von 100 m. Diese wird bei der zweitgrößten Ziegelsteinbrücke der Welt allerdings nicht ausgeschöpft. Auf der Baustelle kam das Zweimast-System des GEDA 1500 Z/ZP zum Einsatz. Es garantiert ein stabiles Fahrverhalten und sorgt zudem für geringe Verankerungskräfte. Denn trotz der hohen Tragfähigkeit von 2’000 kg bzw. sieben Personen wirken dank der Lastverteilung auf zwei Maste nur geringe Kräfte auf die historischen Außenwände. Zum Einsatz kommt das GEDA Uni-X-Mast System.
Info: Lindner Group Die Lindner Group ist ein Spezialist in den Bereichen Innenausbau, Fassaden und Isoliertechnik. Das Familienunternehmen verfügt über mehr als 50 Jahre Erfahrung im „Bauen mit neuen Lösungen“, der Entwicklung und Ausführung von individuellen und fortschrittlichen Projektlösungen, die Mehrwert bieten. Mit weltweit gut 7'500 Mitarbeitern betreibt Lindner vom bayerischen Arnstorf aus Produktionsstätten und Tochtergesellschaften in mehr als 20 Ländern.
Ein Bauprojekt mit hohen Anforderungen
Auch der Transport sperriger Baumaterialien stellt mit der geräumigen Bühne „I“ kein Problem dar. Diese findet an drei Geräten Verwendung und kann mit den Abmessungen 4,35 m x 1,65 m mit nur einer Fahrt viele schwere und große Materialien transportieren. Um jeder Baustellensituation und jedem Transportgut zu entsprechen, kann der Kunde bei der Transportbühne GEDA 1500 Z/ZP aus insgesamt 14 verschiedenen Bühnenvarianten wählen. Die Modulbauweise erlaubt dabei eine Vielzahl von Kombinationsmöglichkeiten, und die Bühnen lassen sich einfach austauschen. Praktisches Zubehör macht die Transportbühne perfekt auf die Gegebenheiten vor Ort anpassbar. Bei den geringen Platzverhältnissen und den außergewöhnlichen Bedingungen in Plauen war das Gold wert. Um einen sicheren Ausstieg an der jeweiligen Etage zu gewährleisten, wurden für jedes Gerät 16 Etagensicherungstüren „Comfort“ installiert. Zudem hat GEDA das Thema des sicheren Übertritts erneut unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Gleich zwei neue Etagensicherungstüren.
Weitere Informationen: https://www.geda.de/ und https://bauprojekte.deutschebahn.com/p/elstertalbruecke
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