05.02.2020 – Kategorie:
BricsCAD BIM: Große Bauprojekte vom Entwurf bis zur Realität planen
Das .dwg-Datenformat gibt es bereits seit den 1970er-Jahren. Dass es ursprünglich als Abkürzung von Drawing (Zeichnung) gemeint war, hindert aktuelle CAD-Softwaresysteme nicht daran, dieses als Basis für moderne Technologien zu verwenden. Parametrische Modellierung und Building Information Management sind zwei der wichtigsten Beispiele, die etwa die Software BricsCAD auf Basis dieses Formats ermöglicht. Von Dr. Jörg Lantzsch
- Die 3D-Modellierung ist heute schon Standard in der Architektur-Planung.
- Mit BricsCAD kann der Architekt direkt an den Entwürfen weiterarbeiten.
- BricsCAD BIM unterstützt so die Digitalisierung der Baubranche.
Die Architektur gehört zusammen mit dem Maschinenbau zu den Bereichen, die am längsten auf Softwareunterstützung im Rahmen der Planung setzen. CAD-Programme können heute aber deutlich mehr als nur die klassische Zeichnung zu ersetzen. Fast schon Standard ist die 3D-Modellierung. In der Software erstellt der Anwender dabei keine 2D-Zeichnungen mehr, sondern arbeitet direkt an einem 3D-Modell. Wird das Modell in 3D direkt in der Software erstellt, ergeben sich viele zusätzliche Möglichkeiten.
Für die gesamte Planungskette im Gebäudebereich werden immer wieder Softwaretools eingesetzt. Der Architekt erstellt seine ersten Entwürfe für die Abnahme beim Bauherrn ebenso digital wie die späteren Pläne. Um Redundanzen zu vermeiden, kann der Architekt die Entwürfe in BricsCAD Shape anfertigen. Ein kostenloses Tool, das einen enormen Vorteil bietet: nach der Abnahme kann der Architekt nämlich mit BricsCAD direkt an den Entwürfen weiterarbeiten und daraus die detaillierte Bauplanung erstellen.
BricsCAD BIM bringt Digitalisierung in der Baubranche voran
Er ergänzt den Erstentwurf einfach durch die Details bis zur fertigen Planung. Mit BricsCAD BIM steht hierzu ein ideales Werkzeug zur Verfügung, das die Anforderung aller Prozesse eines Bauprojekts optimal erfüllt. Es unterstützt das BIM-Konzept und bringt so die Digitalisierung in der Baubranche voran. Dabei werden sämtliche Objekte eines Gebäudes in Form von Objekten in der Planung repräsentiert.
Um die Interoperabilität im Rahmen von BIM zu gewährleisten, ist ein einheitliches Datenmodell notwendig. In BricsCAD BIM kommt das IFC-Format gemäß ISO 16739:2013 zum Einsatz. Damit ist ein Datenaustausch auch zwischen verschiedenen Softwarelösungen möglich. Im Datenschema sind Informationen aller am Bauprojekt mitwirkender Disziplinen über den gesamten Lebenszyklus enthalten – nicht nur geometrische Informationen wie in einem Entwurf, sondern auch technische Details aus den einzelnen Planungsdisziplinen.
BricsCAD BIM-Werkzeuge erleichtern die Arbeit
Integrierte Werkzeuge in BricsCAD BIM erleichtern die Arbeit ganz entscheidend. Das Tool BIMIFY etwa klassifiziert automatisch alle Elemente, wie Wände, Fenster, Türen, Säulen usw. „BIM Propagate“ (Übertragen) hingegen schlägt automatisch die Übernahme von Detailplanungen an andere Stellen vor. Da sehr viele Informationen im digitalen Gebäudemodell enthalten sind, lässt sich BIM auch für die Ausführungsplanung und für die Abrechnung der einzelnen Gewerke einsetzen. Erfolgt die Datenhaltung entlang aller Prozessschritte durchgängig, kann man auf eine doppelte Erfassung von Daten vom ersten Entwurf des Architekten bis zur Abrechnung verzichten. Auch BricsCAD BIM basiert auf dem DWG-Format und bietet für jeden Prozessschritt die passende Lösung. In der neuesten Version werden IFC4 und BCF (BIM Collaboration Format) unterstützt.
Damit alle Beteiligten mit den gleichen Daten arbeiten können, steht der Cloud-Service „Bricsys 24/7“ zur Verfügung. Dadurch können alle am Projekt Beteiligten auf die DWG-Dateien des Projekts zugreifen – sogar dann, wenn sie gar nicht mit BricsCAD arbeiten. Die nahtlose Zusammenarbeit vereinfacht die Kommunikation und erleichtert das Verwalten sämtlicher Dokumente.
Besonders hilfreich für große Bauprojekte ist die Möglichkeit, Workflows zu definieren, die das kollaborative Arbeiten optimieren. So kann man etwa eine Planung zur Freigabe hochladen. Je nachdem, ob der Verantwortliche diese Planung freigibt oder nicht, werden unterschiedliche Aktionen ausgelöst. Beispielsweise kann der Planer eine Nachricht erhalten, dass er die Planung nochmals überarbeiten muss.
BricsCAD BIM: Neue Version mit Schnittstellen-News
Die aktuelle Version V20 von BricsCAD bringt zahlreiche Neuerungen. Gleich beim Start des Programms fällt der so genannte Launcher auf, der den Willkommen-Bildschirm der Vorgängerversion ersetzt. Der Nutzer hat jetzt ganz einfach die Wahl, welche Version von BricsCAD er starten möchte. Je nach erworbenen Lizenzen stehen die Module Drafting (BricsCAD Classic), Modeling (BricsCAD Pro oder Platinum), Mechanical (BricsCAD Mechanical) oder BIM (BricsCAD BIM) zur Verfügung. Das Modul Shape ist kostenlos und steht für alle Anwender bereit. Mit der Version BricsCAD Ultimate lassen sich alle Module uneingeschränkt verwenden.
Wer stets mit dem gleichen Modul arbeitet, hat auch die Möglichkeit, den Launcher zu deaktivieren und direkt zum Home-Bildschirm zu gelangen. Hier gibt es eine weitere Neuerung des GUI: Der neue Start-Tab bietet die Möglichkeit, ein neues Projekt zu starten oder komfortabel in den zuletzt verwendeten Dateien zu suchen. Auch auf Tutorial-Inhalte und Add-On-Module von Drittanbietern lässt sich hier schnell zugreifen. Die dritte und letzte Überraschung für den BricsCAD-User ist das neue dunkle GUI. Dieser Hintergrund soll die Augen beim langen Arbeiten am Bildschirm entlasten. Selbstverständlich kann man optional auch das alte Farbschema verwenden. Eine weitere Neuerung ist das 24/7-Panel, das einen direkten Zugriff auf die Cloudlösung Bricsys 24/7 erlaubt. Dies macht das kollaborative Arbeiten direkt aus BricsCAD heraus noch einfacher.
Tool „Blockify“ fasst gleiche Gruppe zu Block zusammen
Neben den zahlreichen Neuerungen am UserInterface, die zu mehr Effizienz im Arbeitsalltag beitragen sollen, sind auch neue und verbesserte Funktionen in BricsCAD V20 hinzugekommen. So wurde das Tool „Blockify“, das es seit der Version 19 gibt, erweitert: Werden mehrere ausgewählte Elemente zu einem Block zusammengefasst, kann Blockify alle gleichen Gruppen ebenfalls zu einem Block zusammenfassen. Dabei erkennt die Funktion nun automatisch, ob es schon eine bestehende Blockdefinition mit den gleichen Elementen gibt und verwendet dann diese, anstatt eine neue zu erstellen. Weitere Neuerungen, etwa bei der Benennung der Blöcke, erleichtern die Arbeit zusätzlich.
Auch die Arbeit mit Layerwerkzeugen ist in der neuen Version auf höhere Effizienz ausgerichtet. Die Layerfilter unterstützen jetzt auch Gruppenfilter statt wie bisher nur Eigenschaftenfilter. Dadurch wird das Gruppieren verschiedener Layer deutlich schneller. Das Hinzufügen weiterer Layer geht ebenfalls sehr einfach, wahlweise mit der rechten Maustaste oder durch Drag-and-Drop in der Layerliste. Neu ist die Funktion „Kopiere zu Layer“, mit dem sich einzelne Elemente in einen bestimmten Layer kopieren lassen.
Neben den genannten Neuerungen und Verbesserungen sind in der neuen Version auch zahlreiche weitere Detailverbesserungen enthalten. Die neue Hauptversion der DWG-basierten CAD-Software BricsCAD V20 soll Mitte November 2019 in der deutschen Version erhältlich sein. Details finden Interessierte auch auf der Webseite des deutschen Repräsentanten MERViSOFT (www.cad-deutschland.de). Dort steht außerdem eine Testversion zum Download zur Verfügung, die man 30 Tage ohne Einschränkungen verwenden kann.
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