20.04.2023 – Kategorie: Bauprojekte
Brandsanierung: Umweltfreundlich mit Trockeneis
Selbst wenn ein Brand die Bausubstanz kaum beeinträchtigt hat, ist eine Sanierung unerlässlich. Ein gutes Mittel für die Fassadenreinigung und Ruß-Entfernung von Oberflächen im Innenbereich ist das Säubern mittels Trockeneisstrahlen. Welche Vorteile das Reinigen mit Trockeneis nach einem Brand hat.
Brandsanierung in der Praxis: Auch wenn ein Gebäudebrand noch einmal insofern glimpflich ausgeht, dass niemand zu Schaden kommt und die strukturelle Integrität eines Gebäudes dadurch nicht zerstört wird, so ist das resultierende Schadensbild dennoch in aller Regel enorm. Möbel, Haushaltsgeräte, Dekorationen, Büromaterialien, Computer und Unterlagen werden oftmals erheblich bis vollständig vernichtet, nähren den bestehenden Brand. Im Innenbereich richten die Löschmittel scheinbar nicht weniger Schaden an, als das Feuer selbst.
Zuerst Brandreinigung, dann Brandsanierung
Die Kombination aus Feuer, intensiver Hitze, Rauch, Ruß und Löschmitteln setzt dem Gebäude immens zu. Die Schäden gehen dabei oft rasch und weit über das bloße Brandgeschehen hinaus. Löschwasser durchdringt Textilien, Wände und Holzböden. Der angefallene Ruß setzt sich, nebst intensivem Brandgeruch, selbst in feinsten Ritzen fest und die Kombination aus Löschmitteln und verbrannten Kunststoffen bildet oftmals säurehaltige Rückstände. Auch Schimmelbefall durch Löschwasser kommt vor. Und mit jedem verstrichenen Tag seit dem Brandfall verschlimmert sich das Schadensbild. Eine Brandreinigung mit einer anschließenden Brandsanierung muss daher zügig erfolgen.
Wenn sich der Rauch lichtet
Nachdem die Feuerwehr den Brand gelöscht und das Gebäude wieder freigegeben hat, müssen sich Betroffene sowie hinzugezogene Experten ein Bild über den Schaden machen. Hierbei zeigt sich, dass auch vergleichsweise kleine Brände große Wirkung erzielen können. So mögen die Flammen selbst nur in einem überschaubaren Teil gewütet und dort unmittelbare Schäden angerichtet haben. Doch durch Rauchentwicklung und Löschwasser fächert das Schadensbild schnell über mehrere Räume hinweg aus, sodass diese zunächst unbewohnbar oder unbenutzbar sind. So können selbst harmlose Brände große Schäden verursachen und erheblichen Sanierungsbedarf erfordern.
Für eine möglichst prompte Schadensregulierung und einen frühzeitigen Beginn der Brandsanierung ist die Meldung an die relevanten Versicherungen zwingend erforderlich. Brandopfer und Sanierer sollten hier auch dafür sorgen, vermeidbare Folgeschäden am Brandort zu verhindern. Dies umfasst die Sicherung des Gebäudes gegen unbefugtes Eintreten, die provisorische Abdeckung von Schäden am Dach, gegebenenfalls das Stützen von Gebäudestrukturen sowie das schnellstmögliche Abpumpen von Löschwasser und das Aufstellen von Geräten für eine rasche Trocknung, damit kein Schimmel entsteht.
Für Gebrauchsgegenstände und Hausrat, der den Brand sowie die anschließende Löschung überstanden hat, empfiehlt sich (nach technischer Überprüfung) ein Abtransport mit Zwischenlagerung. Dabei sollten diese Güter möglichst geruchsneutral vom Brandgeruch gereinigt werden, der ihnen wahrscheinlich anhaften wird. Diesbezüglich sensible Gegenstände mit Brandgeruch lassen sich gegebenenfalls in einer Ozonkammer behandeln oder auch durch eine mobile Ozonbehandlung vor Ort.
Bestandsaufnahme
Vor der fachgerechten Brandsanierung mit Trockeneis steht die exakte Bestandsaufnahme des Schadensbildes – am Inventar und dem Gebäude selbst. Anschließend müssen die unmittelbaren Rückstände des Brandes sowie der Löschmittel im Rahmen einer Brandreinigung entfernt werden. Eine möglichst lückenlose Schadensbegutachtung der betroffenen Räumlichkeiten und des Hausrats sollte rasch mit aussagekräftiger Fotodokumentation erfolgen. Dies ist nicht nur in Versicherungsangelegenheiten wichtig. Auf dieser Basis können entsprechende Dienstleister auch verschiedene Möglichkeiten zur wirtschaftlich angemessenen Sanierung von Brandschäden am Gebäude erarbeiten. Bei entsprechenden Kostenvoranschlägen, eventuell notwendigen Bauanträgen oder versicherungstechnischen Genehmigungen ist eine sorgfältige Schadensdokumentation unerlässlich.
Die Reorganisation des Alltags nach dem Brandfall ist für Betroffene eine immense Stresssituation und dem „Tagesgeschäft“ denkbar fern. Viele fühlen sich mit der Brandsanierung und den organisatorischen Fallstricken überfordert. Spezialisten für Brandsanierung sind also vielseitig gefragt, da sie die technischen und organisatorischen Abläufe nach einem Brand verstehen und mit Gutachtern, Spezialisten und Anwälten regelmäßig in Kontakt stehen. Auch im Umgang mit Versicherungen kennen sie diverse Feinheiten.
Trockeneis für Brandsanierung
Nachdem das Schadensbild möglichst umfassend evaluiert worden ist und eine erste Brandreinigung die groben Verunreinigungen durch Feuer und Löschmittel sowie entsprechende Rückstände entfernt hat, folgt die professionelle Brandsanierung. Hierbei haben wir mit Trockeneis hervorragende Erfahrungen gemacht. Trockeneisstrahlen bieten eine der besten Möglichkeiten, ein durch Rauch- und Brandschäden beeinträchtigtes Erscheinungsbild an Fassaden sowie im Innenbereich wiederherzustellen.
Der Einsatz von Trockeneisstrahlen ist diesbezüglich ideal für die Restaurierung von Holz, Beton, Ziegeln und anderen üblichen Baumaterialien, da er schnell vonstattengeht, sofort trocknet und wenig bis keine Rückstände hinterlässt. Dieses Verfahren ist wegen seiner Effizienz und Wirksamkeit bei der Entfernung von Ruß, Brandgeruch, Schimmel und oberflächlichen Brandschäden auch bei Versicherern wohlgelitten, vor allem, weil es die genannten Schadensbilder und Störfaktoren entfernt, ohne weitere Schäden an den Oberflächenmaterialien zu verursachen. Das Trockeneisstrahlen entfernt geruchsneutral verkohlte Oberflächenstrukturen, Ruß und beseitigt die diesen Schadensbildern anhaftenden Gerüche. Und das, ohne selbst einen konkreten Abrieb zu erzeugen oder einen künstlichen Eigengeruch einzubringen, wie er bei konventionelle Reinigungsmaßnahmen anfallen kann.
Diese Art der Reinigung ist überdies auch sehr präzise in engen Räumen und Nischen umsetzbar. Ferner kommt sie im Unterschied zu herkömmlichen Verfahren ohne Beschädigung der gereinigten Oberflächen aus. Das ursprüngliche Erscheinungsbild von Fassaden und Innenräumen lässt sich originalgetreu und geruchsneutral wiederherstellen, und das ohne Abrieb oder transportpflichtige Rückstände. Zeit und Kosten werden gleichermaßen eingespart.
Der Autor, Jörg Ottemeier, ist Stuckateurmeister, Restaurator, Fassadenexperte und ö.b.u.v.-Sachverständiger der Handwerkskammer Düsseldorf.
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