13.10.2022 – Kategorie: BIM
BIM-Portal des Bundes geht online: Bereits mehr als 10’000 Merkmale verfügbar
Das neue BIM-Portal des Bundes stellt in einem ersten Schritt einheitliche Merkmale und Beschreibungen für digitale Bauwerksmodelle bereit.
- Auf seinem neuen BIM-Portal stellt der Bund nun Werkzeuge für die Veröffentlichung von fachlichen Vorgaben für ausgeschriebene Bauvorhaben bereit.
- Entwickelt wurde das Portal im Rahmen eines Verbundprojekts unter Regie von BIM Deutschland und mit Unterstützung von Adesso als IT-Partner.
- Damit leistet Adesso einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung der deutschen Baubranche und Einführung der modernen BIM-Methode.
Basis von BIM sind einheitliche Merkmale und Beschreibungen für die digitalen Bauwerksmodelle, die das neue BIM-Portal des Bundes nun in einem ersten Schritt bereitstellt. Über zehntausend Merkmale sind bereits verfügbar. Somit können sich alle Beteiligten reibungslos austauschen und die Modelle sowie einzelne Objekte eindeutig beschreiben.
Das BIM-Portal ist modular aufgebaut. Es wird zudem im kommenden Jahr um einen Konfigurator für Auftraggeber-Informationsanforderungen (AIA) und Prüfwerkzeuge für die Qualitätskontrolle erweitert. Diese Module helfen öffentlichen Auftraggebern, alle Leistungen sowie Rollen und Verantwortlichkeiten exakt zu definieren und die Einhaltung der Vorgaben zu überwachen. Damit liefert das Portal einen harmonisierten Rahmen für die fachliche Ausschreibung und Beauftragung von Bauprojekten. Die Merkmale und AIA lassen sich über offene Datenformate und Schnittstellen leicht zwischen allen Beteiligten austauschen und in bestehende Software-Anwendungen übernehmen, etwa Planungs- und CAD-Lösungen. Auf diese Weise lassen sich die Merkmale auch außerhalb öffentlicher Bauvorgaben nutzen.
BIM-Portal: Umfangreiche Neuentwicklungen
Das BIM-Portal ist Teil des Verbundprojekts BIM Deutschland – Zentrum für die Digitalisierung des Bauwesens. 18 Partner unter der Führung der Planen-bauen 4.0 GmbH bauen dabei für das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) und das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) eine zentrale Anlaufstelle rund um das Thema BIM auf. Konzipiert wurde das Portal gemeinsam von Planen-bauen 4.0, Adesso und Prof. Dr.-Ing. Markus König, Leiter des Fachbereichs für Informatik im Bauwesen an der Ruhr-Universität Bochum. Die Umsetzung übernahm Adesso. Das Unternehmen entwickelte dafür ein leistungsstarkes System, das mit großen Datenmengen zurechtkommt und die komplexen fachlichen Anforderungen der Baubranche erfüllt. Da in diesem Bereich nur wenige Standardlösungen existieren, waren umfangreiche Neuentwicklungen notwendig. Hier kam Adesso die Expertise im Aufbau von Portalen und in Software-Entwicklungsprojekten zugute, aber auch die Erfahrungen aus Projekten in der Bauindustrie.
Mit dem BIM-Portal können öffentliche Auftraggeber die Vorteile der BIM-Methodik schon in der Ausschreibungsphase nutzen. Die Arbeit an einem zentralen digitalen Baumodell mit eindeutigen Beschreibungen verhindert Medienbrüche. Sie führt außerdem zu beschleunigten, kostengünstigeren Ausschreibungen, Vergaben und Umsetzungen. Die Auftraggeber können sich leichter mit Architekten, Statikern, Planern, Bauunternehmen und Dienstleistern austauschen und eine weitgehend automatisierte Qualitätssicherung umsetzen.
Modelle und AIA besser vergleichbar und überprüfbar
„Die deutsche Baubranche arbeitet leider immer noch mit viel Papier und es fehlt ihr auch an einheitlichen Standards für Auftraggeber-Informationsanforderungen. Dadurch sind viele Abstimmungsprozesse zeitraubend und holprig“, berichtet Uwe Lutter, Leiter des Projekts bei Adesso. „Mit dem BIM-Portal führt der Bund einheitliche Merkmale und Vorlagen für Baumodelle und Objekte ein, sodass Dokumente und Abläufe bei der Ausschreibung von Bauvorhaben homogenisiert werden können. Das macht die Modelle und AIA besser vergleichbar und überprüfbar. Für die deutsche Baubranche ist BIM ein gewaltiger Schritt in die digitale Zukunft – nicht nur weil alle Beteiligten effizienter zusammenarbeiten, sondern weil BIM auch die Basis für die Integration neuer Technologien wie KI und Robotik ist.“
Das neue BIM-Portal wurde von Bundesminister Dr. Volker Wissing, Bundesministerium für Digitales und Verkehr, und von Bundesministerin Klara Geywitz, Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, der Öffentlichkeit vorgestellt und freigeschaltet.
Weitere Informationen: https://www.bimdeutschland.de/ und https://www.adesso.de/de/
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