11.04.2023 – Kategorie: Projekt- und Kostenmanagement

BIM-Booster: Digitale 3D-Modelle im Hausbau

BIM-BoosterQuelle: Hauck Hausbau GmbH

Die Hauck Hausbau GmbH gehörte zu den ersten Unternehmen, die einen 3D-Laserscanner ­anschafften, um Bestandsdaten von Gebäuden und Gelände zu erfassen. Auf der Suche nach passender Software und Schulung stieß das Unternehmen auf MuM. Gewachsen ist eine partnerschaftliche ­Beziehung, in der die digitale Transformation konsequent umgesetzt wird.

BIM-Booster: Die drei Geschäftsbereiche der Hauck Hausbau GmbH stellen sicher, dass private und öffentliche Auftraggeber im Rhein-Neckar-Kreis bestens bedient werden. Das Mutterhaus unterstützt Zimmereibetriebe bei Vermessung, Planung und Abwicklung und fertigt jährlich rund 350 Dächer sowie Aufstockungen, Pergolen, Carports, Balkone und Holzhäuser. Die Hauck Hausbau GmbH ist zuständig für die Akquise und Abwicklung eigener Bauvorhaben, während sich Hauck Bauen & Planen mit der effizienten Planung und Umsetzung befasst. CAD und CAM waren für die computergestützte Abbund-Kons-truktion seit der Unternehmensgründung 1987 im Einsatz. Dann ging der Weg vom 3D-Scan zum digitalen Modell konsequent weiter, wenngleich zunächst noch recht steinig …

Cooler Name, coole Partner

„Wir brauchten eine Software für die Scannerdaten und jemanden, der uns kompetent schulte“, erinnert sich Juniorchef Sebastian Hauck. „Zu Mensch und Maschine (kurz MuM) haben wir Kontakt aufgenommen, weil wir den Namen cool fanden.“ Als „cool“ erwies sich dann auch die Geschäftsbeziehung: Beratung auf Augenhöhe, Verständnis für die Wünsche und Anforderungen, Kompetenz sowohl bei Schulung als auch bei der Softwareentwicklung.

Inzwischen kommt in fast allen Abteilungen Software von Autodesk und MuM zum Einsatz: Neben AutoCAD fürs Konstruieren, Autodesk Revit für die Modellierung, Autodesk ReCap für die Bearbeitung von Punktwolken und Enscape für die Visualisierung von Plänen nutzt man bei Hauck Autodesk Inventor für Stahlkonstruktionen und Navisworks zur Überprüfung der Modelle. Der so genannte MuM BIM Booster ergänzt die Palette durch die Module Kalkulation und Planung, um die Arbeit mit Modellen zu vereinfachen.

BIM-Booster
Plan – Fertigung – Baustelle: Bei Hauck hat jeder Arbeitsschritt einen klaren Bezug zum 3D-Modell. Bild: Hauck Hausbau GmbH

BIM-Booster: Modell im Mittelpunkt

Ob Neubau oder Erweiterung – das digitale Gebäudemodell steht bei Hauck im Mittelpunkt. Vor der Planung beginnt eine Art Grundlagenforschung, bei der Daten über das Gelände und den eventuellen Baubestand, Leitungspläne, Bauvorschriften, Lageplan und natürlich die Anforderungen des Bauherrn zusammengetragen, digitalisiert und in einem so genannten Zentralmodell zusammengefasst werden. Erst dann startet der Entwurf, ebenfalls als 3D-Modell und Basis für Kalkulation, Simulationen, Werkplanung, Ausführung und Revisionen. Der Entwurf wird analysiert, auf Wunsch auch mit der VR-Brille. Ermittelt werden Energieverbrauch, Lichteinfall zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten, Materialverbrauch, Kosten, baurechtlich relevante Informationen usw. Hier leisten die Module des BIM-Boosters wichtige Hilfestellungen bei der Automatisierung der Auswertungen.

Auch die Unterlagen für das Baugesuch lassen sich aus dem Modell ableiten. „Wir konstruieren Gebäude wie eine Maschine“, sagt Sebastian Hauck. Unsere Häuser sind den Bauherren quasi auf den Leib geplant, doch kommen vor allem standardisierte, parametrische Bauteile aus dem eigenen Katalog zum Einsatz. Ob Heizung, Lüftung, Sanitär- und Elektroinstallation oder Aufzüge – alle Anlagen werden in 3D geplant und ins Modell eingefügt. Das Planungsmodul im BIM Booster hilft, Umfahrungen und Durchbrüche korrekt zu platzieren. Auch im Stahlbau ist die Digitalisierung „zu Ende gedacht“: Aus dem Modell werden CNC-Programme generiert, um Treppen, Feuerleitern, Balkone usw. effektiv fertigen zu können. Ebenso lassen sich aus dem Zentralmodell Holzbau-Modelle für Stab und Platte ableiten, um auch hier Daten für die Fertigung übernehmen zu können.

BIM-Booster
Der Kunde kann sich mit der VR-Brille frei im geplanten Haus bewegen. Bild: Hauck Hausbau GmbH

BIM-Booster auf der Baustelle

Dank dem BIM-Booster, der Autodesk Construction Cloud (ACC), ist das Gebäudemodell nun auf der Baustelle für Planer, Handwerker und Bauherren nutzbar. So lassen sich Fehler vermeiden und Missverständnisse frühzeitig klären. Der Neubau des Bürogebäudes der Firma Hochwarth etwa ist nur ein Hauck-Projekt von vielen, bei denen sich BIM bewährt hat: „Wir haben den Kostenrahmen um rund 15 Prozent unterschritten und konnten das Projekt in nur 4,5 Monaten fertigstellen“, sagt Sebastian Hauck.

Ohne die MuM-Berater wäre das Unternehmen längst nicht auf dem heutigen Stand der Digitalisierung. „Wir hatten eine BIM-Ready-Ausbildung, lange bevor das Programm diesen Namen bekam“, sagt Sebastian Hauck. Inzwischen nutzt fast ein Drittel der Mitarbeiter die unterschiedlichen Softwarelösungen für Planung, Kalkulation, Simulation und Fertigung. Und der nächste Schritt ist geplant: ein CDE (Common Data Environment = Gemeinsame Datenumgebung), um auch externe Dienstleister und Bauherren unmittelbar in die digitale Planung einbeziehen zu können.

Von Roswitha Menke.

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