16.10.2023 – Kategorie: Allgemein
Bauproduktenverordnung: Machbarkeitsstudie zu digitalen Produktpässen
Cobuilder, Tecnalia und UNE: Konsortium der Bauindustrie führt Machbarkeitsstudie zu digitalen Produktpässen durch.
- Ein spanisch-norwegisches Konsortium, unterstützt von zahlreichen Interessengruppen der Branche, wird eine Machbarkeitsstudie über eine in der Bauproduktenverordnung (BauPVO) festgelegte EU-Datenbank durchführen.
- Das Ziel besteht darin, ein System für einen digitalen Produktpass zu definieren. Somit soll der digitale Informationsbedarf von Regulierungsbehörden, Herstellern und anderen Akteuren der Wertschöpfungskette im Bauwesen Berücksichtigung finden.
- Das Konsortium besteht aus Cobuilder, Tecnalia und UNE. Es will der Europäischen Kommission eine technische Bewertung verschiedener Lösungen für eine EU-Datenbank oder ein System für Bauprodukte vorlegen.
- Dieses System ist in der EU-Bauproduktenverordnung vorgesehen, die sich derzeit noch in der Entwicklung befindet.
Die erwarteten Änderungen in der Bauproduktenverordnung werden sich sowohl praktisch als auch rechtlich auf die Bauindustrie auswirken, da sie die Einführung von digitalen Produktpässen für das Bauwesen sowie eine detaillierte Dokumentation von Umweltdaten ermöglichen. „Die überarbeitete BauPVO zielt darauf ab, dass die Bauindustrie zum digitalen und grünen Wandel beiträgt und die Effizienz in der Wertschöpfungskette fördert“, sagt Aitor Aragón, verantwortlich für Nachhaltiges Bauen und BIM bei der spanischen Vereinigung für Normung (UNE), einem der Konsortialmitglieder.
Änderungen in der Bauproduktenverordnung
Ein erster Schritt soll darin bestehen, über die künftige Dateninfrastruktur zu entscheiden, um somit die erforderlichen Änderungen zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang wird die Schaffung einer EU-Datenbank für Bauprodukte für den EU-Markt und die Mitgliedstaaten wichtig. Das Ziel besteht darin, sicherzustellen, dass alle Akteure der Branche in den verschiedenen Regionen Bauproduktdaten auf standardisierte Weise austauschen können.
„Wir müssen verstehen und entscheiden, wie Produktdaten strukturiert, gemeinsam genutzt und branchenübergreifend verwaltet werden sollen. Der Grund, warum uns dies nicht schon früher gelungen ist, liegt in der Zersplitterung der Bauindustrie und ihrer Komplexität. Der Impuls und das Gefühl der Dringlichkeit, die jetzt mit dem europäischen Green Deal und der Notwendigkeit der Digitalisierung kommen, werden uns definitiv auf die nächste Stufe bringen“, sagt Lars Chr. Fredenlund, CEO des norwegischen Technologieunternehmens Cobuilder.
Machbarkeitsstudie für digitalen Produktpass sowie Register für Bauprodukte
Das Hauptziel des Projekts ist die Durchführung einer Machbarkeitsstudie über fünf verschiedene Optionen für die Entwicklung einer Datenbank oder eines Systems auf EU-Ebene mit Informationen über Bauprodukte. Tecnalia, ein Zentrum für angewandte Forschung und technologische Entwicklung in Spanien, ist der dritte Partner in dem Konsortium.
„In der Studie werden verschiedene Varianten zentraler und dezentraler Lösungen untersucht, wobei die Vor- und Nachteile aus technologischer Sicht und aus der Perspektive verschiedener Interessengruppen wie der EU-Kommission, der Hersteller, der Marktaufsichtsbehörden und der Verbraucher analysiert werden“, sagt Amaia Castelruiz Aguirre, leitende Forscherin bei Tecnalia.
Branchenpartner an Bord
Zusätzlich zu den vertraglich gebundenen Teilnehmern des Konsortiums wird die Bewerbung von einer breiten Gruppe von Interessenvertretern aus der Industrie in ganz Europa unterstützt. Dazu gehören Construction Products Europe, FIEC, Construction SMEs Europe, GS1, BuildingSmart International und andere.
Die Klärung der Frage, wie eine gemeinsame EU-Datenbank oder ein gemeinsames System für Bauprodukte eingerichtet werden kann, wie Daten über eine digitale Leistungserklärung (intelligente CE-Kennzeichnung) ausgetauscht werden können und wie Datenwörterbücher verwendet werden können, stellt eine Chance und einen wichtigen Schritt zur Lösung der Frage dar, wie anspruchsvolle Rechtsvorschriften und Regulierungsinitiativen zusammengeführt und in die Praxis umgesetzt werden können. Dies wird der Branche dabei helfen, die europäischen Green-Deal-Ziele zu erreichen. Die Arbeiten an der Studie sind bereits im Gange. Am 5. Oktober fand ein erstes Treffen mit der Europäischen Kommission statt.
Bild oben: Lars Fredenlund, CEO von Cobuilder. Bildquelle: Cobuilder
Weitere Informationen: https://cobuilder.com/, https://www.tecnalia.com/ und https://www.en.une.org/
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