23.04.2018 – Kategorie: Branchen, Technik, Werkstoffe
Automatisierte Fertigung im Bauwesen
Einen internationalen Thementag mit über 50 Teilnehmern veranstaltete die Fachabteilung CC Bau des Carbon Composites e.V. (CCeV) in Augsburg. Mit Schwerpunkt behandelt wurden Aspekte der automatisierten Fertigung im Bauwesen von Bauteilen mit Polymermatrix oder Betonmatrix.
Einen internationalen Thementag mit über 50 Teilnehmern veranstaltete die Fachabteilung CC Bau des Carbon Composites e.V. (CCeV) in Augsburg. Mit Schwerpunkt behandelt wurden Aspekte der automatisierten Fertigung im Bauwesen von Bauteilen mit Polymermatrix oder Betonmatrix.
Professor Ralf Cuntze, Leiter der Arbeitsgruppe (AG) Bemessung und Nachweis, begrüßte im Namen der weiteren Arbeitsgruppenleiter Dr. Ingelore Gaitzsch (Faserverbundarmierter Beton), Prof. Jens Ridzweski (Faserverstärkte Kunststoffe) und Otto Kellenberger (Robotergestützte Fertigung) die über 50 Fachleute aus der Bau- und Carbonbranche aus Deutschland und Österreich. „Wir müssen nicht nur ‚Bauen neu denken‘ sondern bereichsweise auch neu lernen, wenn wir die Vorzüge von Faserverbundwerkstoffen in dieser Branche nutzen wollen.“ Dazu gehöre unabdingbar die Automatisierung bei der Fertigung von Bauteilen, denn damit, so Cuntze, könne man sowohl preiswerter als auch besser und schneller bauen.
Prof. Hubert Jäger, Vorstandsvorsitzender des CCeV und Vorstands-Sprecher des Instituts für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden, nahm in seinem Grußwort diese Stichworte auf. „Immer sind es Materialien, die die zukünftigen Megatrends vorantreiben: Carbon kann Beton mit seinen Eigenschaften leichter, aber auch wirtschaftlicher, umweltfreundlicher und effektiver machen.“
Hierzu gehöre es, sowohl neu als auch anders zu denken und Lösungen dafür zu finden, wie die Polymermatrix der Faserverbundwerkstoffe mit der Betonmatrix möglichst intelligent interagieren könne. Die beim Thementag von CC Bau gehaltenen Referate beschäftigten sich daher sowohl mit der „Entwicklung der Baurobotik in den letzten drei Jahrzehnten“ (Prof. Thomas Bock, TU München, Prof. Sigrid Brell-Cokcan, RWTH Aachen, Florian Fehrle, FAU Erlangen-Nürnberg) als auch mit dem 3D-Druck von Betonbauteilen (Prof. Viktor Mechtcherine, TU Dresden, Jürgen Feix, Uni Innsbruck, Werner H. Bittner, Contour Crafting/Umdasch Group) und einem Einblick in die Praxis des „pulverbasierten Binder-Jetting für 3D-gedruckte Schalungen“ (Tobias King, Voxeljet AG).
Sämtliche Vorträge wurden durch Diskussionsbeiträge der Teilnehmer ergänzt und durch mehrere wichtige Punkte thematisiert:
- Fortschritte, generell als auch speziell für die automatisierte Fertigung, können nur interdisziplinär gemacht werden.
- Die strengen Zulassungsvorschriften in Deutschland hemmen den Fortschritt im internationalen Vergleich.
- Baldmöglichst erforderlicher, bezahlbarer Bauraum lässt sich mit robotergestützten Bauverfahren, begleitet vom erforderlichen digitalen Management der Baudaten, von der Planung über die Logistik bis zur Baustelle, eher verwirklichen.
- Derzeitige High-Tech Forschungsergebnisse müssen auf das bauprojekt-erforderliche Maß, wie zum Beispiel Normalbetonniveau, zugeschnitten werden, um einen breiteren Einsatz zu ermöglichen.
Nach der Schluß-Diskussion über das Gehörte wurde die Arbeitsgruppe „Robotergestützte Fertigung“ gegründet. Geleitet wird diese von Otto Kellenberger, der 17 Jahre beim Roboterhersteller KUKA gearbeitet hat und Gründer der Firma AlphaTecK ist. Schließlich gab es für die Teilnehmer des Thementages noch die Möglichkeit, die Fertigung bei Voxeljet im nahegelegenen Friedberg zu besichtigen.
Die CCeV-Fachabteilung CC Bau wird am 21. Juni 2018 einen weiteren Thementag in Winterthur/Schweiz veranstalten sowie bei den 10. Carbon – und Textilbetontagen am 25. und 26. September 2018 in Dresden präsent sein.
Bild: Prof. Hubert Jäger, Vorstandsvorsitzender des CCeV und Vorstands-Sprecher des Instituts für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden, sprach vor über 50 Fachleuten beim Thementag von CC Bau in Augsburg
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