3D-Druck: Spannbetonbrücke nimmt Gestalt an
Vor einigen Tagen hat der 3D-Drucker der Technischen Universität Eindhoven seinen Dienst aufgenommen, um die weltweit erste Brücke aus bewehrtem und vorgespanntem Beton zu drucken. Die Radbrücke soll einen Teil der Rundstrecke um den Ort Gemert bilden, für die das Bauunternehmen BAM Infrastruktur neuartige Verfahren verwendet.
Vor einigen Tagen hat der 3D-Drucker der Technischen Universität Eindhoven seinen Dienst aufgenommen, um die weltweit erste Brücke aus bewehrtem und vorgespanntem Beton zu drucken. Die Radbrücke soll einen Teil der Rundstrecke um den Ort Gemert bilden, für die das Bauunternehmen BAM Infrastruktur neuartige Verfahren verwendet.
Einer der Vorteile, die Brücke im 3D-Druck zu errichten, liegt darin, dass man wesentlich weniger Beton benötigt, als mit konventionellen Verfahren, bei denen es gilt, eine Form zu füllen. Denn der Drucker bringt nur dort Beton an, wo dieser notwendig ist. Da die Produktion von Zement viel CO2 freisetzt und viel weniger davon im gedruckten Beton zum Einsatz kommt, hat das Verfahren noch einen weiteren Nutzen. Zudem lassen sich die Formen frei gestalten: der Drucker kann jede gewünschte Gestaltung umsetzen, und hölzerne Formenrahmen erübrigen sich.
Darüber hinaus haben die Forscher in der Gruppe von Theo Salet, Professor für Betonkonstruktion, einen Prozess entwickeln können, um auch die Stahlverstärkung gleichzeitig einzubauen. Wenn der Drucker einen Streifen Beton auflegt, fügt er auch ein Stahlstrang hinzu, so dass die Brücke vorgespannt ist und keine Zugbelastung im Beton vorkommt, mit welcher der Beton nicht zurechtkommen würde.
In den vergangenen Monat hat die Forschergruppe um Theo Salet ein erstes maßstäbliches Modell hergestellt (1:2) und dessen Sicherheit erfolgreich unter einer Last von 2‘000 Kg getestet. Nun können die Betonelemente gedruckt werden, die später zusammengefügt die Brücke bilden. Christophe van der Maat, ein Vertreter der Provinz Noord-Brabant, gab vor einer Woche den Startschuss.
Man geht davon aus, dass die Elemente der Brücke in zwei Monaten gedruckt und bereit sein werden. Im September will BAM die Brücke in einem neuen Segment der Ringstraße um Gemert namens Noord-Om platzieren, einem Ort, an dem das Unternehmen weitere neue Bauverfahren einsetzt. Weitere Projektbeteiligte sind die Unternehmen Witteveen + Bos, die Provinz Noord-Brabant, die Gemeinde Gemert-Bakel, Saint-Gobain Weber Beamix B.V., Dywidag-Systems International BV, Verhoeven Timmerfabriek und NV Bekaert SA.
Bild: Der 3D-Betondrucker ist fertig mit dem ersten Brückenteil. Quelle: Technische Universiteit Eindhoven
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